2015 war das Jahr der Jubiläen in Leipzig: 1000 Jahre Leipzig, 850 Jahre Nikolaikirche und auch die Leipziger Messe feierte ihr 850-jähriges Bestehen. Damit zählt Leipzig zu den ältesten Messestandorten der Welt! Bei Verborgenes Leipzig erlebst du diese Woche eine Zeitreise durch die Messegeschichte der Stadt und erfährst, warum die „Alte Messe“ noch lange nicht ausgedient hat.
Weltmesse
Alte Messe
Wahrzeichen
Neuanfang
Weltmesse

Schon im Mittelalter tauschten Händler ihre Waren in urbs Libzi (Leipzig) aus, dort wo sich die “Via regia” in West-Ost-Richtung und die “Via imperii” in Nord-Süd-Richtung als Handelswege kreuzten. Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts hatte sich Leipzig zu einer der wichtigsten Messestandorte der Welt entwickelt und erhielt den Titel „Weltmesse“. Begünstigt durch die Industrialisierung und die Eisenbahn wuchs der Warenstrom in Leipzig stetig an. Die Messestadt platzte aus allen Nähten! Ab 1895 brachten die Händler deshalb nur noch Muster ihrer Waren mit. Die klassische Warenmesse hatte sich zur heutigen Mustermesse entwickelt.
Alte Messe

Der Boom der Messestadt hielt an und schon bald war trotz der Umstellung auf die Mustermesse schon wieder Platznot angesagt. Bedingt durch die Industrialisierung wurden immer mehr technische Güter, Maschinen und Werkzeuge in Leipzig ausgestellt, für die in der Innenstadt einfach kein Platz mehr war. Die technische Messe der Leipziger Messe zog deshalb 1920 auf ein neu errichtetes Gelände nahe des Völkerschlachtdenkmals um: die Alte Messe! Der wirtschaftliche Aufschwung der 1920er Jahre führte dazu, dass aus den anfänglichen drei Hallen der Alten Messe bis 1928 17 wurden. Für ein Ende des stetigen Wachstums sorgte der zweite Weltkrieg. Die Hallen mussten für die Rüstungsproduktion herhalten oder wurden zerstört.
Wahrzeichen

Glücklicherweise erholte sich die Leipziger Messe nach dem Krieg schnell und schon 1946 konnte die erste Nachkriegsmesse auf dem Gelände der Alten Messe stattfinden. Die alten Hallen wurden wieder aufgebaut, einige Neue kamen hinzu. Der beeindruckendste Neubau der Nachkriegszeit ist der „Sowjetische Pavillon“. Ebenfalls neu errichtet wurde das Doppel-M, das die vier Eingänge der Alten Messe markierte. Heute ist nur noch ein Logo an der Nordseite erhalten. Neben dem Doppel-M entwickelte sich in den 1960er Jahren auch das Messemännchen zu einem wichtigen Wahrzeichen der Leipziger Messe. Zu DDR-Zeiten waren die Frühjahrs-und Herbstmesse auf der Alten Messe ein wichtiger Schauplatz für den Handel zwischen Ost und West und ein wirtschaftliches und politisches Schaufenster der DDR.
Neuanfang

Die Wende brachte 1991 das Aus für die Technische Messe auf dem Gelände der Alten Messe. Bis 1996 fanden dort lediglich ein paar Fachmessen statt, bis die Leipziger Messe schließlich im gleichen Jahr in einen imposanten Neubau im Norden Leipzigs umzog. Das Ende für das 50 Hektar große Gelände? Auf keinen Fall! Das Areal wird alternativ genutzt mit vier Schwerpunkten: Auf dem Gelände sind heute die Bio City Leipzig, das Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, sowie das das Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie angesiedelt und fördern damit Wissenschaft und Gesundheit in Leipzig. Rund um das Gelände haben sich in den letzten Jahren viele Autohäuser, z.B. der Marken BMW oder Audi angesiedelt. Die „Automeile“ steht für den wirtschaftlichen Aufschwung Leipzigs. Neben Wissenschaft und Wirtschaft kommen auch Kultur und Sport nicht zu kurz. So befinden sich auf dem Gelände eine Fußballhalle und in den Sommermonaten ein Autokino. Das Nutzungskonzept wird ergänzt vom Handel. Ein Möbelhaus und ein Supermarkt befinden sich ebenfalls auf dem Areal.
Die Umnutzung der Alten Messe hat bisher 3000 Arbeitsplätze geschaffen und 2,5 Millionen Besucher pro Jahr angezogen. Eine Erfolgsgeschichte, die noch lange nicht zu Ende ist: 250 000 Quadratmeter Bauland stehen noch zur Verfügung und warten auf neue Projekte.
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