Research texts from Leipzig Tourism and Marketing

Dahlen – Heidestadt und südliches Tor zur Dahlener Heide

Dahlen - Rathaus, zu sehen ist die Außenansicht des Dahlener Rathauses fotografiert vom Marktplatz aus © Andreas Schmidt© Andreas Schmidt
Dahlen - Rathaus © Andreas Schmidt

Im Zentrum des Landschaftsschutzgebietes der Dahlener Heide liegt die Heidestadt Dahlen, die der Region ihren Namen verleiht. Im Volksmund ist Dahlen auch als „Sackhupperstadt" bekannt.

Der Legende nach versteckte sich ein Junge während des Krieges im Lager des Feindes, um geheime Informationen einzuholen und somit seinen Kaiser zu warnen. Die gegnerischen Sorben entdeckten ihn und steckten ihn zur Strafe in einen Sack. In der Nacht gelang dem Jungen die Flucht – allerdings musste er im Sack hüpfend aus dem Lager fliehen. Dieser Legende ist die Statue des Sackhuppers auf dem Dahlener Marktplatz gewidmet, die bis heute als Symbolfigur der Heidestadt gilt.

Stadt mit jahrhundertealter Handelstradition

Die Besiedlung der Gegend rund um Dahlen lässt sich auf mehrere Jahrtausende zurückdatieren. Vor 5.000 Jahren lebten germanische und später sorbische Stämme gemeinsam in der Ortschaft. Auf dem Burgberg kann man noch heute Reste einer slawischen Wallanlage erkennen. Im 10. Jahrhundert besiedelten Deutsche die Stadt, jedoch ohne die Sorben von dort zu vertreiben – dies beweisen heute viele Namen slawischen Ursprungs. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Dahlen im Jahr 1188. Im Jahr 1228 wird Dahlen in einer Urkunde von Papst Gregor IX. bereits als Stadt bezeichnet. Zu dieser Zeit gehörte Dahlen dem Bistum von Naumburg an, dessen Symbolik das Wappen der Stadt bis heute zeichnet. Die Heidestadt erlebte im Laufe ihrer fast 800-jährigen Geschichte immer wieder schwere Rückschläge durch verheerende Stadtbrände, Kriege, Pest und Hungersnöte. Bedingt durch seine günstige Lage im Bereich einer wichtigen Handelsstraße war es der Stadt jedoch immer wieder möglich, sich wirtschaftlich zu erholen. Ausgeprägte Land- und später die Forstwirtschaft gaben Dahlen seit jeher den typischen Charakter eines Ackerbürgerstädtchens, in dem kleine Handwerks- und Gewerbebetriebe sowie der Handel sich entwickeln konnten. Internationale Bekanntheit erreichte Dahlen im Jahr 1763, als der Preußenkönig Friedrich II. den Friedensvertrag des Hubertusburger Friedens nach Beendigung des Siebenjährigen Krieges für die Seite der Preußen im Dahlener Schloss unterzeichnete. Seit 1. März 1994 besteht die Gemeinde Dahlen in der jetzigen Form.

Historische Sehenswürdigkeiten

Auf dem großzügig angelegten Marktplatz befindet sich das ortsbildprägende Rathaus. Der Backsteinbau wurde im Jahr 1888 in seiner heutigen historistischen Form erbaut und ist mit Treppengiebeln und einem charakteristischen Dachreiter mit Laterne geschmückt. Die angrenzenden Bürgerhäuser verleihen dem Stadtkern das historische Flair des früheren Ackerbürgerstädtchens. Eine weitere Sehenswürdigkeit des Ortes ist die spätgotische Stadtkirche „Unser Lieben Frauen", die auf eine über 500-jährige Geschichte zurückblicken kann und – neben dem Schloss Dahlen – das Stadtbild prägt. Besonders beeindruckend ist das überdimensionale Fresko an der Südwand des Chores, welches den heiligen Christophorus mit dem Christuskind darstellt.

Sehenswert ist auch das Schloss Dahlen, eine spätbarocke Schlossanlage, die von Heinrich Graf von Bünau Mitte des 18. Jahrhunderts erbaut wurde. Zuvor befand sich an Stelle des Schlosses bis 1731 ein Rittergutssitz mit einfachem Fachwerkbau. Nach dem Brand von 1973 war vom Schloss nur noch eine Ruine vorhanden. Nach erfolgten Beräumungs- und Sicherungsarbeiten wird das Schloss seit 2009 wieder durch einen Verein Instand gesetzt. So bereichert der Jagdsaal die Anlage, die Haupttreppe ist wieder begehbar und Kaisersaal und Spiegelsaal erhielten ein kunstvolles Parkett. Ein Besuch der gesamten Schlossanlage lohnt sich, denn der Park beherbergt einen der ältesten Tulpenbäume Sachsens. Verschiedene Veranstaltungen wie der Blumen- und Schlossflohmarkt oder Lesungen und Konzerte füllen die historischen Hallen mit Leben. Wer sich für die Schlossgeschichte interessiert, kann sich im Heimatmuseum informieren. Hier widmet sich ein ganzer Raum der Historie des Gebäudes sowie seiner Besitzerfamilie, den Grafen von Bünau. Weiterhin gibt es im Museum Ausstellungen zur Stadtgeschichte sowie zu historischen Musikapparaten und einer kleinen Waffensammlung zu sehen.

Staatlich anerkannter Erholungsort Schmannewitz

Der älteste Ort in der Heide ist der heutige Dahlener Ortsteil Schmannewitz. Er entstand Mitte des 12. Jahrhunderts und entwickelte sich schnell zu einem Erholungsort. Auch der berühmte Zoologe und Weltreisende Alfred Brehm weilte als Gast in der Dahlener Heide. Anlässlich seines 50. Todestags 1934 wurde ihm zu Ehren der Gedenkstein „Brehms Ruhe“ im Wald nördlich von Schmannewitz errichtet. Eine kulturhistorische Sehenswürdigkeit ist die barocke Dorfkirche. Die Pläne für die 1732 erbaute Kirche stammen von dem berühmten George Bähr, dem Baumeister der Frauenkirche in Dresden. Die barock nachempfundene Rühle-Orgel aus dem Jahr 1977 verfügt über 17 Register auf 2 Manualen und Pedal. Beim alljährlichen Orgel-Benefizkonzert kann man den Klängen der Königin der Instrumente lauschen.

Ebenfalls einen Besuch wert ist das Bäuerliche Museum. Es befindet sich in einem alten nordsächsischen Bauernhaus und beherbergt unter anderem historischen Hausrat und landwirtschaftliche Geräte. Somit vermittelt es einen authentischen Einblick in die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Bauern von vor über 100 Jahren. Nebenan, im ehemaligen „Auszugshaus“, befindet sich die Tourist-Info. Auch die Bockwindmühle, die feuerwehrhistorische Ausstellung und das Tiergehege laden zu einem Besuch ein.

Es gibt zudem ein großes Angebot an Übernachtungs- und Freizeitangeboten. Des Weiteren wurden 1996 in Schmannewitz zwei Rehabilitationskliniken eröffnet und sorgen für einen noch stärkeren Publikumsverkehr. An heißen Tagen finden sowohl Dahlener als auch Besucher eine kühle Erfrischung im Waldbad Schmannewitz, mitten in der Dahlener Heide.

Walddorf Ochsensaal

Ochsensaal, ein weiterer Ortsteil von Dahlen, ist umgeben von Waldteichen und Wäldern und ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen in das Gebiet rund um den Schildberg oder zum Sieben-Quellental. Die Dorfkirche stammt vermutlich aus dem 12. Jahrhundert. Südwestlich von Ochsensaal liegt der mit 13 Hektar größte Teich der Dahlener Heide, der Dammühlenteich. Mit dem Gasthof und Pension „Haus am Dammühlenteich“ und einem Campingplatz gilt er als Geheimtipp für Outdoorfreunde und Wasserratten gleichermaßen.

Dahlens Gastronomie erleben

Dahlens Gastlichkeit kann der Besucher zum Beispiel im familiär geführten Restaurant „Jagdhaus Dahlen“ inmitten der Wälder der Dahlener Heide genießen. Hier werden im Restaurant und auf der Sommerterrasse saisonale und regionale Speisen serviert. Das Restaurant ist auch Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderwege. Ein weiterer Tipp ist das „Waldrestaurant Hospitalhütte“. Das Ausflugs- und Spezialitätenrestaurant inmitten der Dahlener Heide lockt mit seiner historischen Holzfällerklause, eigenem Forellenhof, Hausräucherei und einer Steinbackofen-Bäckerei.

Berühmte Persönlichkeiten

Mit Dahlen in Verbindung gebracht wird Heinrich Graf von Bünau, ein deutscher Staatsmann und Historiker und Sohn des kursächsischen Kanzlers Heinrich von Bünau. Er ließ zwischen den Jahren 1744 und 1751 aus dem ursprünglichen Rittergut Dahlen das heutige Schloss mit einem Ehrenhof und einer Orangerie im Stil des Dresdner Barock errichten. Seine Spuren im Ort hinterließ auch der deutsche Baumeister des Barock, George Bähr, dessen Hauptwerk die Dresdner Frauenkirche ist. Die barocke Schmannewitzer Dorfkirche entstammt seinen Entwürfen. Sie wurde als einschiffiger Bau im Jahr 1731/32 errichtet. Der achteckige Turm und die Innenausstattung mit den Emporen stammen aus dem späten 18. Jahrhundert.

Ein Veranstaltungskalender voller Höhepunkte

Jedes Jahr findet im April und im September das Heide-Walking statt. Dabei kann man von Dahlen aus unter fachlicher Anleitung Nordic Walking entlang einer beeindruckenden Naturkulisse erleben. Regelmäßig gibt es zudem Herbst- und Familienwanderungen durch die Heide. Seit 1995 findet im Frühjahr im Dahlener Umland die Endurosport-Veranstaltung „Rund um Dahlen“ statt. Die Motorrad-Geländesport-Veranstaltung zieht jährlich Gäste aus zahlreichen Ländern an.
Seit 2006 findet aller zwei Jahre die Kürung der Dahlener Heidekönigin statt. Bewerben können sich alle Heimat-und Naturfreundinnen ab 18 Jahren, die möglichst aus der Dahlener Heide stammen und sich bestmöglich in ihrer Heimat auskennen. In ihrer Amtszeit darf die Heidekönigin die Dahlener Heide in ihrer ganzen Schönheit repräsentieren und Gäste aus Nah und Fern begeistern.

Wichtige Fakten auf einen Blick

Die Heidestadt Dahlen liegt in der Mitte der Städte Leipzig, Dresden und Chemnitz im Bezirk Nordsachsen. In 10 Ortsteilen leben etwa 4.500 Einwohner. Die Stadt liegt im Verbundgebiet des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes und ist an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden. Mit dem Zug erreicht man die Heidestadt über die Bahnstrecke Leipzig–Dresden. Die Bundesstraße 6 führt bei Neuböhla durch den Süden des Gemeindegebietes. Weitere Anbindungen bestehen über drei Staatsstraßen.

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