In einem zynischen Versuch, die sich ausbreitende Kategorisierung der Welt zu karikieren, stopft der forschungsreisende Präparator Charles Waterton 1824 einen Brüllaffen so aus, dass sein Gesicht beginnt, seltsam menschlich auszusehen – so als wäre er das letzte »missing link« zwischen Affe und Mensch. Er nennt ihn The Nondescript, das Unbeschriebene, und setzt den ausgestopften Kopf wie einen Herrscher auf eine Büste. Ein dunkles, umhaartes Gesicht, weiche, behaarte Schultern. Künstlich aufgeworfene Gesichtsfalten, künstliche Nase, künstliche Wangen, künstliche Lippen. Künstlich erzeugter Versuch einer künstlichen Grenze. Die Arbeit Soliloquy with Ape setzt sich mit dieser Grenzziehung – zwischen den Arten, zwischen Mensch und Tier, zwischen Natur und Kultur – auseinander: In mehreren Kapiteln entfaltet sich ein fiktives Gespräch zwischen dem historischen Objekt und einer literarischen Figur. Ein als Reaktion auf den Nondescript entwickelter Text, der ihn adressiert und befragt, wird mit Fragmenten aus dem Roman The Unnamable von Samuel Beckett kontrastiert. Einem Roman, der um die Auflösung des (erzählenden) Subjekts selbst kreist. Eröffnung: 28.09.23, 19 Uhr