Dystopien erfreuen sich im literarischen und medialen Klimadiskurs weiterhin hoher Beliebtheit. So entsteht leicht der Eindruck, die Zukunft wäre nur als Katastrophe vorstellbar, eine bessere Welt hingegen jenseits menschlicher Vorstellungskraft. Während Dystopien als prophetische Mahnmale durchaus ihre Berechtigung haben, lösen sie erwiesenermaßen bei vielen Menschen Hoffnungs- und Tatenlosigkeit aus und tragen damit wenig dazu bei, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
Was es dringend braucht, sind mehr utopische Zukunftsvisionen, die es wagen, neue (Un)Möglichkeitsräume zu imaginieren. Dabei geht es weniger um konkrete Sollzustände, als um ein experimentelles Erforschen der Möglichkeiten und Bedingungen einer gemeinsamen, besseren Welt. Dass solche Narrative als zentrales Motiv keinen Konflikt brauchen, sondern dass vielmehr der Blick auf menschliche Leben in ihrer ganzen Vielfalt unglaublich spannend und inspirierend sein kann, das zeigte wie keine Zweite die Großmeisterin der Science Fiction, Ursula K. Le Guin, in ihrem Roman „Always Coming Home“ (1985). Heute, genau 40 Jahre später, sind gute Utopien in der Literatur immer noch sehr dünn gesät. Warum das so ist, worin die Schwierigkeiten, aber auch der Reiz beim Schreiben von Utopien liegen, wie sich der Kontext für Schreibende in den letzten vier Jahrzehnten geändert hat, warum wir Utopien heute aber dringender als jemals zuvor brauchen, sowie über vieles Andere sprechen Anette Schaumlöffel und Raffael Weger mit Karen Nölle, Ko-Übersetzerin von Le Guins „Immer nach Hause“, Aiki Mira („Proxi. Eine Endzeit-Utopie“) und Mary Stormhouse („Draußen“)
Eintritt frei
Eine Veranstaltung der Klimabuchmesse im Rahmen von Leipzig liest.
Über die Klimabuchmesse
Die Klimabuchmesse entstand Anfang 2021 in Vernetzung verschiedener „for Future“ Gruppen und weiterer Initiativen. Seit dem Pilotprojekt 2021 findet die Klimabuchmesse nun jährlich statt, in diesem Jahr zum fünften Mal und das dritte Mal auch in Kooperation mit der Leipziger Buchmesse. Die Veranstaltung, die die Einzige ihrer Art ist, ist nicht kommerziell und entsteht mit viel ehrenamtlichem Engagement und einer großen Portion Liebe für Zukunft und Bücher aus ganz Deutschland und darüber hinaus. Die Klimabuchmesse ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein.
2025 in Kooperation und mit Unterstützung von: Leipziger Buchmesse, Kulturamt der Stadt Leipzig, dem Stadtbezirksbudget Alt-West, dem Stadtbezirksbudget Mitte, dem ARD-Kompetenzcentrum Klima, MDR Wissen, Health for Future, Teachers for Future, Universität Leipzig, Kern & Stein, nh Leipzig Zentrum, Feine Zukunft > Kulturwandel für das gute Leben und dem Bürgerverein Gohlis e.V.. Medienpartner ist der Freitag.
Weitere Informationen und das vollständige Programm: https://klimabuchmesse.de/
Terminübersicht
In der Nähe