Als Mama mit der Lampe sprach: Meine Kindheit mit einer schizophrenen Mutter Eine Lesung am internationalen Tag der seelischen Gesundheit "So wie Eltern ihre Kinder in ihren Fantasiewelten belassen, beließ ich auch meine Mutter in ihrer Welt. Wenn sie mit der Lampe sprach oder den Magier kontaktierte, war das wie ein fernes, aber gewohntes Hintergrundrauschen. (…) Doch immer wieder tat sich ein Abgrund zwischen den verschiedenen Welten auf." Nilüfer Türkmen wurde 1997 in Bremen geboren. Nach ihrer Geburt zog sie gemeinsam mit ihren Eltern in die Türkei, in ein kleines Dorf in Aydin. Nachdem 2001 ihr Vater an einem Gehirntumor verstarb, wurde Nilüfer mit ihrer schizophrenen Mutter vor die Tür gesetzt. Beide waren kurzzeitig obdachlos, bevor sie nach Deutschland zurückkehrten und in Bremen gemeinsam leben konnten. Im Alter von neun Jahren wurde Nilüfer vom Jugendamt in ein Heim gebracht. Dort verbrachte sie die nächsten zehn Jahre, in denen sie ihren erweiterten Realschulabschluss, ihre Fachhochschulreife und anschließend die allgemeine Hochschulreife erlangte. Nilüfer zog 2017 aus dem Heim aus und ließ sich zunächst in Syke nieder. Sie begann in Bremen Mathematik und Kunst auf Gymnasiallehramt zu studieren und entfaltete in dieser Zeit ihr Interesse für die Politik.