Die Leipziger Band Welten offenbart uns das Wunder von gegenseitiger Inspiration. Sensible Klangbewegungen entwickeln sich zu Räumen zwischen dem Gewohnten und dem Unerhörten. Zeitgenössischer Jazz zum Schwelgen, Wegdriften und sanft Wiederankommen! Man darf sich auf warme pluckernde Wellen und sphärische Weiten freuen, wenn die vier jungen Instrumentalisten den klangvollen Atem von Altsaxophon, Bassklarinette, Klarinette und Alt-Querflöte mit dem vielschichtigen Sound ihres Schlagwerks und ihrer Wurlitzer- und Moog-Synthies verweben. Egal, ob sie gerade ihren melodischen Blick in die Weiten der Außenwelten werfen oder dem Echo der persönlichen Innenwelt rhythmische Räume widmen - jedes Stück voller Details ist ein großes Gesamtes, genau wie die Musiker, die es zusammen im Jetzt entstehen lassen. Olicía sind mit ihrer Musik unablässig auf der Suche nach neuen Ideen, ihre Songs werden dabei zu immer neuen Fassungen, Formen und Erkundungen von Gefühlen und Lebensumständen. Das Bandprojekt der beiden Multiinstrumentalistinnen Anna-Lucia Rupp und Fama M’Boup entwirft einen völlig eigenen Klangkosmos, der Einflüsse zwar zulässt, diese aber nie als bloße Zutat begreift. Wenn es aber einen Fixpunkt im Olicía-Kosmos gibt, dann ist es der Umgang mit der Stimme, und zwar längst nicht nur durch die Verwendung der Loopstations und Effekte. Beide schreiben meist gemeinsam an ihren Songs, übernehmen gleichberechtigt Vocalparts und offenbaren dabei unterschiedliche Klangfarben und ein umfangreiches Potpourri verschiedener Techniken. Es gibt geloopte Stimmfetzen, die den Rhythmus antreiben oder den Background dekorieren und die oft gar nicht von mechanischen Instrumenten, wie Synthesizern oder Percussion zu unterscheiden sind.