Dank der Orgel-Restaurierung im Jahre 2014 ertrahlt die Rühlmann-Orgel der Kirche St. Martin Zwochau nun wieder in ihrem Originalzustand von 1898.
In der ersten Etage des Kirchturmes steht der Doppelmagazinbalg mit dem elektrischen Winderzeuger, beide wurden 2014 ebenfalls restauriert. Aber auch der ursprüngliche Schöpfer ist erhalten, um die Orgel manuell mit Luft zu versorgen. Zum Schutz der Orgel wurde zudem auch die darüber befindliche barocke Kassettendecke restauriert.
Mit der Rühlmann-Orgel Opus 201 aus dem Jahr 1898 ist ein tief romantisches Werk mit orchestralem Klang und dynamischen Möglichkeiten von pianissimo (sehr leise) bis fortissimo (sehr laut) erhalten geblieben.
Disposition
Die Orgel mit Kastenladensystem verfügt mit 15 Registern auf zwei Manualen mit je 54 Tasten und Pedal mit 27 Tasten, drei festen Kombinationen und drei Koppeln über insgesamt 823 Pfeifen aus Holz und Metall. Diese stehen im Orgelgehäuse auf drei Ebenen verteilt.
Manual I
Hohlflöte 8'
Gambe 8'
Principal 8'
Rohrflöte 4'
Bordun 16'
Octave 4'
Mixtur 3fach
Manual II
Lieblich Gedackt 8'
Flauto travers 8'
Salicional 8'
Geigenprincipal 8'
Flauto amabile 4'
Pedal
Subbass 16'
Gedackt Bass 8'
Principalbass 8'
Spielhilfen
Manualkoppel
Pedal/ I
Pedal/ II
Kombinationen
piano
mezzoforte
tutti
Der Bau der romanischen Kirche in Zwochau wird auf etwa 1200 datiert. Der wehrhaft anmutende Kirchturm war allerdings wahrscheinlich Teil einer Befestigungsanlage und ist demnach vermutlich schon vor 1200 entstanden. Davon geht man aus, weil die Salzstraße von Halle nach Eilenburg über Zwochau führte. Der Eigentliche Kirchenbau wurde erst später angegliedert.
Quelle: Ev. Kirchgemeinde St. Martin Zwochau