Research texts from Leipzig Tourism and Marketing

Unterwegs auf schmaler Spur mit der Döllnitzbahn

Döllnitzbahn, zu sehen ist die einfahrende Döllnitzbahn, auf einem Gleis dahinter stehen zwei alte Waggons © Andreas Schmidt© Andreas Schmidt
Döllnitzbahn © Andreas Schmidt

Der Schmalspurbahnhof Mügeln und die Döllnitzbahn repräsentieren in besonderer Weise die Verknüpfung zwischen Kaolinabbau und industrieller Entwicklung. Der Mügelner Bahnhof liegt im Zentrum des einst größten Schmalspur-Streckennetzes Europas. Heute verkehrt die Schmalspurbahn im täglichen Personen- und Schülerverkehr auf 24 Kilometern Gleisen nur mit Diesellokomotiven. An ausgewählten Wochenenden und Feiertagen sowie zu Sonderveranstaltungen kommen die über 100 Jahre alte Dampflok, die „Sächsische IV K“, sowie ein Panoramawagen zum Einsatz.

Auf den Spuren der historischen Schmalspurbahn

Die historische Schmalspurbahn „Wilder Robert“ verfügt in der Region um Mügeln und Oschatz über eine jahrhundertelange Tradition. Die Wurzeln der Schmalspurbahn reichen bis weit in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück: Während sich in den sächsischen Ballungsräumen Leipzig, Dresden und Chemnitz unzählige Industriebetriebe ansiedelten, waren die Bereiche von Mittel- und Nordsachsen vor allem durch die Landwirtschaft geprägt. In der Gegend um Mügeln begann 1884 mit einem provisorisch eingerichteten Rübentransport die Eisenbahngeschichte und somit die industrielle Erschließung der Region. Da nicht nur die Landwirtschaft die Region prägte, sondern auch Rohstoffe wie das „weiße Gold“ Kaolin abgebaut wurden, war ein Ausbau des Streckennetzes der Bahn erforderlich. So entstand in kürzester Zeit mit einer Länge von insgesamt 92 Kilometern ein beachtliches Netz an Schmalspurbahnen entlang der Hauptlinie Oschatz – Mügeln – Döbeln. Der „Wilde Robert“ beförderte bis zum Jahr 2001 Kaolin, welches bis heute im nahegelegenen Kemmlitz abgebaut wird. Der Kaolinabtransport durch die Schmalspurbahn sicherte 98 Jahre das Bestehen und war über viele Jahrzehnte das Haupttransportgut der Bahn. Mit ihren Dampf- und Dieselloks zählt die Schmalspurbahn zu den wichtigsten Tourismusfaktoren in der Region und ist nicht nur eine Attraktion für Eisenbahnbegeisterte. Ganze Generationen sind mit dem schnaufenden Geräusch der Döllnitzbahn aufgewachsen und vertraut. Wer eine Runde mit der Döllnitzbahn fahren möchte, kann in der Regel von Montag bis Freitag zwischen 7 und 15 Uhr von Glossen bis Oschatz und wieder zurückfahren. In den Ferienzeiten gelten Sonderfahrpläne, die auf der Website der Döllnitzbahn zur Verfügung stehen. Weiterhin bietet die Döllnitzbahn besondere Touren und Sonderfahrten mit Dampfzügen zum Thema Frühling, Fasching oder Advent an. So ist beispielsweise der „Glühweinexpress“ an einigen Tagen im Dezember unterwegs. Am mitgeführten Packwagen warten auf die Fahrgäste neben Heißgetränken auch Kinderpunsch, Bockwurst und Stollen.

Unterwegs mit dem „Wilden Robert“

Die Fahrt mit dem „Wilden Robert“ beginnt in Oschatz. Die Dampflok fährt entlang der Döllnitz, vorbei am „O-Schatz-Park“ und dem Rosenthal. Nachdem die Bahn Oschatz in Richtung Mügeln verlassen hat, taucht sie in die Wiesen- und Auenlandschaften des Döllnitztales ein. Die Fahrt führt durch die reizvolle Landschaft vorbei an der Alpaka- und Straußenfarm in Thalheim. Nach 15 Kilometern und knapp 40 Minuten Fahrzeit erreicht man in Mügeln den ehemals größten Schmalspurbahnhof Deutschlands. Dort angekommen bleibt Zeit für eine kurze Rast und die Gelegenheit, den Bahnhof mit dem Geoportal „Erlebniswelt Kaolin“ zu erkunden. Im Anschluss daran setzt sich der Zug auf schmaler Spur mit dem Ziel Glossen bzw. Kemmlitz wieder in Bewegung. In Glossen besteht die Möglichkeit, an bestimmten Fahrtagen in die historische Feldbahn umzusteigen.

Neues Geoportal im alten Bahnhof

Im August 2019 eröffnete im sanierten Mügelner Bahnhof ein neues Geoportal, das sich mit der Geschichte und Gegenwart des Kaolinabbaus und der Schmalspurbahn beschäftigt. In diesem thematischen Besucherzentrum wird anschaulich eine Ausstellung präsentiert sowie anhand von interaktiven Bildschirmen Fachwissen vermittelt. Rings um den Bahnhof werden in einem Rundgang Geschichte und Technik der Schmalspurbahn für den Besucher erlebbar. Das Geoportal ist damit eines von insgesamt sechs Geoportalen im Nationalen Geopark Porphyrland Steinreich in Sachsen, dem einst größten Vulkangebiet Europas vor etwa 280 Millionen Jahren. Bis heute prägt der Abbau von Kaolin und Porphyr als wichtiger landschaftsformender Wirtschaftszweig die Region.

Wichtige Fakten auf einen Blick

Als südlichste Kleinstadt des Landkreises Nordsachsen im Freistaat Sachsen beherbergt Mügeln in 28 Ortsteilen etwa 6.000 Einwohner. Bekanntheit erlangte Mügeln als ehemaliger Bischofssitz des Bistums Meißen sowie im 19. Jahrhundert durch die Schmalspurbahn des Bahnhofs in Mügeln, der einst als einer der größten Schmalspurbahnhöfe Europas galt.

Die Stadt erreicht man über die A14 zwischen Dresden und Leipzig und über die S 31 von Markt 1 bis zur Anschlussstelle Leisnig.

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