EINE KIRCHE DER ANGST VOR DEM FREMDEN IN MIR

Kino/Film

BRD 2008, Dokumentarfilm, 91 min
Regie: Christoph Schlingensief
Sprache: OmeU (Deutsch mit englischen Untertiteln)

In seinem Fluxus-Oratorium “Eine Kirche der Angst vor dem Fremden in mir” widmet sich der Film- und Theaterregisseur Christoph Schlingensief zum ersten Mal seiner im gleichen Jahr diagnostizierten Krebserkrankung. Angst ist der Fels, auf dem Schlingensief seine Kirche baut. Darin forscht er, Messdiener a.D., nicht nur nach seinem Verhältnis zu Gott, sondern vor allem nach seinem Verhältnis zu sich selbst. So beginnt eine Reise ins Ich. Transzendenz und Transparenz auf Kollisionskurs: Der Kirchenraum ist dem seiner Heimatgemeinde Herz Jesu in Oberhausen nachempfunden. Er entwirft Bilder, Bekenntnisse und Litaneien, die dem Eindringling nachspüren und sich der Angst vor dem Tod annähern.

Der Film dokumentiert Schlingensiefs Inszenierung “Eine Kirche der Angst vor dem Fremden in mir” im Rahmen der Ruhrtriennale 2008. Das Bühnenbild wurde 2011 als Teil des Deutschen Pavillons – La Biennale di Venezia mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Ausstellung „NACH Christoph Schlingensief” (3.10.2025 – 24.1.2026) bei 47m Contemporary (Karl-Liebknecht-Straße 12, 04107 Leipzig) statt. Mit der Einzelausstellung „NACH Christoph Schlingensief“ zeigt der Kunstverein 47m Contemporary Christoph Schlingensief (1960-2010). Mit ausgewählten Filmen und seiner letzten Installation eröffnet und verknüpft die Ausstellung variierende Zugänge zu seiner künstlerischen Haltung. Sie zeigt, wie er konsequent mittels unabgeschlossener Formen arbeitete, um das Publikum zu aktivieren – ein Ansatz, der bis heute nachwirkt. Zeitlebens überschritt er die Grenzen von Film, Theater, Bildender Kunst und Oper und verband kalkulierte Setzungen mit dem Zufall des Augenblicks, der die Reaktionen von Publikum und Öffentlichkeit direkt in den künstlerischen Prozess miteinbezog.

Christoph Schlingensief devoted his Fluxus Oratorio “A Church of Fear vs. the Alien within” (2008) to his cancer diagnosis that same year. Fear is the rock on which Schlingensief builds his church. In it he probes his relationship to God and to himself; it is a journey to himself. The church interior is modeled on that of his hometown Church of the Sacred Heart in Oberhausen. He creates images, confessions and litanies that trace the intruder and examine the fear of death.

ENG: The film shows Schlingensief’s presentation of his Church of Fear at the Ruhrtriennale in 2008. The stage design was awarded the Golden Lion in 2011 as the contribution to the German Pavilion at the Biennale di Venezia.

The screening is part of the additional program of the exhibition “NACH Christoph Schlingensief” (3 October 2025 – 24 January 2026) at 47m Contemporary (Karl-Liebknecht-Straße 12, 04107 Leipzig). With the solo presentation “NACH Christoph Schlingensief”, 47m Contemporary presents Christoph Schlingensief (1960–2010). Through selected films and his last installation, the exhibition opens up and interweaves different approaches to Schlingensief’s artistic attitude. It demonstrates how he consistently employed unfinished forms to activate audiences—an approach that continues to resonate to this day. Throughout his life, he crossed the boundaries of film, theater, visual art, and opera, combining carefully orchestrated structures with the contingencies of the moment, which drew the reactions of audiences and the public directly into the artistic process.

Filmtext: Filmgalerie 451

In Kooperation mit / a cooperation with
47m

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