© www.pkfotografie.com, Philipp Kirschner
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Leipzig ist reich an historischen Orten und Gedenkstätten, die tiefe Einblicke in die bewegte Geschichte der Stadt bieten. Jährlich erinnert das Lichtfest Leipzig am 9. Oktober an die Demonstrationen von 1989, die die Friedliche Revolution einläuteten und den Sturz der DDR-Diktatur ins Rollen brachten. Die Nikolaikirche und die Gedenkstätte Museum an der „Runden Ecke“ stehen noch heute symbolisch für den Herbst 89 und die Friedliche Revolution.

Das imposante Völkerschlachtdenkmal erinnert an die Völkerschlacht von 1813 bei Leipzig, ein entscheidender Wendepunkt in den Befreiungskriegen gegen Napoleon.

Leipzigs lange Tradition als Messestadt, die auf das Mittelalter zurückgeht, unterstreicht die wirtschaftliche Bedeutung der Stadt. Diese und weitere historische Orte machen Leipzig zu einem faszinierenden Ziel für Geschichtsliebhaber.

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Leipzigs historische Orte

  • Zahlreiche Passagen und Messehöfe zeugen von Leipzigs Tradition als Messestadt, die bis ins Mittelalter zurückreicht

  • Das Völkerschlachtdenkmal erinnert an die entscheidende Schlacht von 1813 in den Befreiungskriegen gegen Napoleon

  • Leipzig war Ausgangspunkt der Friedlichen Revolution – das Lichtfest Leipzig erinnert jedes Jahr an die Ereignisse im Herbst 1989

  • Nikolaikirche und die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke" sind zentrale historische Schauplätze der Friedlichen Revolution im Herbst 1989

Herbst 89 in Leipzig

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Die Leipziger, die 1989 zu Hunderttausenden auf den Leipziger Innenstadtring zogen, wollten Veränderung. Der entscheidende Tag der Friedlichen Revolution war der 9. Oktober 1989, als 70.000 Demonstrierende mit den Rufen „Wir sind das Volk!” und „Keine Gewalt!” in Leipzig das SED-Regime stürzten. Mit ihrem Mut, ihrem festen Willen und dem Verzicht auf Gewalt haben sie Geschichte geschrieben. Die bewegenden Bilder von den Montagsdemonstrationen im Herbst 1989 gingen um die ganze Welt.

Damit wurde in Leipzig Nationalgeschichte geschrieben und der Grundstein für die deutsche Wiedervereinigung gelegt. Ein geschichtliches Ereignis, ohne das es die heutige Europäische Union vermutlich nicht geben würde. Einen Monat nach der entscheidenden Leipziger Montagsdemonstration fiel in der Nacht vom 9. November die Berliner Mauer.

Mit dem Lichtfest Leipzig erinnert die Stadt jährlich an die Ereignisse rund um die Friedliche Revolution. Am 9. Oktober, dem städtischen Gedenktag, treffen sich Einheimische und Gäste Leipzigs im Stadtzentrum und gedenken den mutigen Demonstranten vom 9. Oktober 1989 mit Tausenden Kerzenlichtern. Eindrucksvolle Lichtkunstprojekte erhellen die Innenstadt und bringen die Besucherinnen und Besucher zum Staunen.

Historische Orte, die mit dem Herbst 89 zusammenhängen

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Reiseangebot zur Friedlichen Revolution

Reiseangebot Geschichtsreise Region Leipzig

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Erinnerungsorte der Friedlichen Revolution in Leipzig

Das historische Gebäude "Runde Ecke" in Leipzig bei freundlichem Wetter fotografiert.
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Friedensgebete und Montagsdemonstrationen haben die Leipziger Nikolaikirche weltweit zum Sinnbild für die Friedliche Revolution von 1989 gemacht. Kernstück des Nikolaikirchhofs ist die 1999 errichtete Nikolaisäule, die Nachbildung einer mit Palmwedeln gekrönten Säule aus dem Kirchenschiff der Nikolaikirche. Mit dieser wird an den Ausgangspunkt der Leipziger Montagsdemonstrationen erinnert. Ein Granitbrunnen, elegant und einfach gehalten, soll den Kirchhof vor St. Nikolai das ganze Jahr über als Ort der Kommunikation und Ruhe erlebbar machen. Das Überlaufen des Wassers ist Symbol für den Freiheitsdrang der Menschenmasse, die im Herbst 1989 dort friedlich demonstrierte.

In der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke" erhaltet ihr in den original erhaltenen Räumen der ehemaligen Bezirksverwaltung für Staatssicherheit (Stasi) Leipzig ein eindrückliches Bild über die Stasi und ihr Wirken zu Zeiten der SED-Diktatur sowie deren Überwindung durch die Friedliche Revolution. Im Rahmen der Leipziger Buchmesse können hier Lesungen und Buchpräsentationen im ehemaligen Stasi-Kinosaal erlebt werden.

Um die Erinnerung an die Friedliche Revolution in Leipzig wachzuhalten, verbindet die Stadt Elemente einer lebendigen Erinnerungskultur mit der sichtbaren Verankerung des Gedenkens im öffentlichen Raum. 20 Stelen markieren wichtige Originalschauplätze des demokratischen Aufbruchs von 1989 und 1990. An jedem dieser Plätze haben Aktionen stattgefunden, die entscheidend zum Sturz der SED-Diktatur beitrugen. Fotos mit Texten auf Deutsch und Englisch vermitteln die Besonderheit, Vielschichtigkeit und Einmaligkeit der Friedlichen Revolution in Leipzig.

Erinnerungsorte der Friedlichen Revolution

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Willkommen in Leipzig - Der Podcast für deine Leipzig-Reise

Auf den Spuren der Friedlichen Revolution: Vom Herbst 1989 bis zum Lichtfest Leipzig

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Völkerschlacht­denkmal

Mit rund 600.000 beteiligten Soldaten war die Völkerschlacht die größte Feldschlacht der Weltgeschichte. Über 100.000 Soldaten verloren dabei ihr Leben. Sie gilt als die wichtigste Schlacht der Befreiungskriege gegen die französische Fremdherrschaft Napoleons. Die Völkerschlacht wurde am 14. Oktober 1813 durch ein Reitergefecht bei Liebertwolkwitz eingeleitet, an der über 14.000 Reiter beteiligt waren. Napoleon drängte auf eine Entscheidungsschlacht und kämpfte mit seinen Truppen vom 16. bis 19. Oktober 1813 gegen die zahlenmäßig überlegene Armee der Verbündeten. Geschlagen zog sich Napoleon mit seinen Truppen am 19. Oktober 1813 ohne Verbündete zurück.

Am historischen Ort inmitten des ehemaligen Schlachtfeldes wurde das Völkerschlachtdenkmal am 18. Oktober 1913 zum Gedenken an die gefallenen Soldaten eingeweiht. Mit einer Höhe von 91 Metern gilt das Völkerschlachtdenkmal als das größte Denkmal Europas. Allein die Kolossal-Figuren, die in das Bauwerk eingearbeitet sind, zählen stolze zehn Meter Höhe.

Ausflugstipps zu historischen Orten in Leipzig und Region

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Historischer Kalender 2025: „Blick ins alte Leipzig“ mit Fotografien von Georg Zschäpitz

Der eindrucksvolle Kalender „Ein Blick ins alte Leipzig“ lädt Geschichtsfans und Interessierte zu einer Reise in die Vergangenheit der Stadt ein. Herausgegeben von der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH (LTM) in Zusammenarbeit mit dem Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig, präsentiert dieser Kalender ab sofort eine Auswahl von 13 Fotografien des Leipziger Fotografen Georg Zschäpitz

Zschäpitz hielt das Leben in Leipzig von den späten 1920er- bis in die 1940er-Jahre hinein in bewegenden Bildern fest. Ende der 1920er Jahre zählte Leipzig zu den bedeutendsten Städten Deutschlands. Die Stadt an der Pleiße hatte sich zu einer modernen, dynamischen Metropole entwickelt, als Messe-Standort, mit einer der ältesten Universitäten Europas und einem vielfältigen kulturellen Leben zog Leipzig zahlreiche Menschen an, sodass die Bevölkerungszahl auf über 700.000 anstieg. Doch die nationalsozialistische Diktatur ab 1933 führte zu einem tiefen Einschnitt und brachte umfassende Veränderungen mit sich, die schließlich im Zweiten Weltkrieg mündeten. Ab 1943 geriet auch Leipzig verstärkt ins Visier der alliierten Bombardierungen, die massive Zerstörungen hinterließen.

In diesem historischen Kontext fing Georg Zschäpitz den Alltag in der Großstadt ein – sowohl die besonderen Momente, etwa während der Messezeiten, als auch die unbeschwerten Augenblicke des Leipziger Lebens. Zugleich dokumentierte Zschäpitz durch seine Fotografien ganze Stadtviertel, wie etwa die Westvorstadt, die nach 1945 aufgrund der Kriegsschäden unwiederbringlich verloren gingen.

Hier erhältlich (Auswahl)

  • Connewitzer Verlagsbuchhandlung, Schumachergäßchen 4

  • Linden-Buchhandlung, Goldsternstr. 57

  • Buchhandlung Südvorstadt, Karl-Liebknecht-Straße 126

  • Buchmeile im Moritzhof, Zwickauer Straße 125-129

  • ECKERT. Presse und Buch, PROMENADEN Hauptbahnhof, Willy-Brandt-Platz 5

Ansprechpartnerin

Susann Hoyer-Skodowski
+49 341 7104-350
s.hoyer-skodowski@ltm-leipzig.de

Leipzigs Geschichte als Messestadt

Interessiert hören die Touristen zu, was der Gästeführer über Auerbachs Keller erzählt.
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Nicht nur politisch hat Leipzig Geschichte geschrieben. Auch aus kaufmännischer Sicht blickt Leipzig auf eine reiche Vergangenheit zurück. Bereits im Mittelalter fungierte Leipzig als wichtiger Handelsknotenpunkt und avancierte Ende des 15. Jahrhundert zum internationalen Messestandort. Im Laufe der Jahrhunderte wuchsen die Messen und Handelsbörsen immer weiter an – und mit ihnen der Umfang der Waren, die von A nach B befördert werden mussten. Die Lösung: Die Mustermesse, bei der nur einzelne Schauexemplare – sogenannte Muster – vorgeführt wurden. In Leipzig fand 1895 die erste Mustermesse der Welt statt. Architektur-Fans können sich in Leipzig noch heute an den damals entstandenen historischen Orten – den einzigartigen Messehöfen und Passagen – weiden, die sich wie ein roter Faden durch Leipzigs Innenstadt ziehen und Fußgängerzonen und Gässchen miteinander verbinden.

Leipzigs historische Orte mit der Leipzig Explore App entdecken

Das Bach-Denkmal befindet sich an der Südseite der Thomaskirche in der Nähe des Bach-Museums und kann jederzeit besichtigt werden.
© www.tomwilliger.de, Tom Williger

Der Stadtspaziergang „Innenstadtrundgang – Leipzig zu Fuß“ führt euch durch das historische Herz Leipzigs und zeigt euch die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten, historischen Orte und Attraktionen, die diese Stadt zu bieten hat. Dabei werdet ihr von interaktiven und multimedialen Elementen begleitet – lasst euch überraschen!

Falls ihr weniger Zeit zur Verfügung habt, eignet sich der Highlight-Rundgang „Innenstadtrundgang mit ausgewählten Highlights“ perfekt für euch. Auf dieser Tour entdeckt ihr die Top-Attraktionen der Stadt und könnt das Maximum aus eurem Besuch herausholen.

Alle Tipps zu historischen Orten in einer Übersicht