Wer kennt es nicht? Die Gedanken kreisen, gebeutelt vom Herzschmerz wälzen wir uns nachts hin und her und beim siebzehnten Kissenaufschütteln taucht vor dem inneren Auge plötzlich dieses Bild auf: die Wunschvorstellung der perfekten Beziehung.
Und dann fallen uns die vielen Menschen ein, die diese Beziehungen vor uns geführt haben oder es bis heute tun: John Lennon und Yoko Ono zum Beispiel oder Elizabeth Bennet und Mr. Darcy oder Angela Merkel und Joachim Sauer oder Caesar und Kleopatra oder — ach, ist ja auch egal. Es sind doch eh immer nur die anderen, die die perfekten Beziehungen führen, und nie wir selbst. Und na klar, wir wissen doch, dass das nur Bilder sind, unerreichbare Ideale, die uns nur im Weg stehen. Aber irgendwas daran lässt uns nicht los. Vielleicht ist es ja doch möglich, vielleicht müssen wir es nur genug wollen, uns nur ein bisschen mehr anstrengen, die Hoffnung nicht aufgeben. Aber wie soll das gehen? Und worauf hoffen wir eigentlich?
Das fragt sich auch Liv Strömquist in ihrer Graphic Novel „I’m every woman“ und mit ihr Ada Berger, die daraus ein Stück geschrieben hat. Darin begegnen wir sechs Menschen unterschiedlichen Alters, allesamt auf der Suche nach dem Grund ihres immer wiederkehrenden Herzschmerzes. Gekonnt und einfallsreich stellen sie Szenen der Beziehungen nach, die sie aus Literatur, Fernsehen, Popkultur oder aus Erzählungen ihrer Großeltern kennen. Sie schlüpfen in die Rollen verschiedenster Paare, sie flirten, streiten, vertragen und trennen sich. Sie schreiben sich Briefe und Liebeslieder.
Weitere Infos: www.schauspiel-leipzig.de
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