BAUHAUS-Architektur: Der „Consum-Verein für Plagwitz und Umgegend“ entstand 1884, um die unteren Gesellschaftsschichten mit preisgünstigen Konsumgütern zu versorgen. Schon bald gehörte der Verein zu den größten in Deutschland. So wurden die Verwaltungs- und Produktionsgebäude, in dem sich unter anderem Bäckerei, Molkerei, Mühle, Fleischerei und Kaffeerösterei befanden, schnell zu klein.
Das neue Gebäude wurde 1930 nach den Plänen von Fritz Höger, einem führenden Vertreter des norddeutschen Klinker-Expressionismus, gebaut. Zu seinen bevorzugten Stilelementen zählte die Verwendung von Klinker zur Fassadengestaltung, was er auch in Leipzig einsetzte. Dazu verwendete er Meißner Verblendklinker.
Der 180 Meter lange mit Klinkern verkleidete und mit Mauerwerk ausgefachte Stahlbetonskelettbau entlang der Industriestraße ist ganz auf die horizontale Wirkung gerichtet. Diese ist markant gestaltet durch Fensterbänder über die gesamte Fassade und den wie ein Trichter geformten Haupteingang. Der Bau mit seinen waagerechten Gliederungen und den Schüsselscheiben der Fensterverglasungen erzeugt den Eindruck eines vorbeifahrenden Schiffs. In diesem Zusammenhang greift auch das durchdachte Treppenhaus mit seinen türkisblauen Wandfliesen und dem zinnoberroten Geländer Motive der Schifffahrt auf. Weitere stilistische Elemente sind die vergoldeten Klinker und die Schlüsselscheiben. Die Konsumzentrale in Plagwitz kann als das Werk Fritz Högers bezeichnet werden, welches am deutlichsten den Gedanken der Moderne in der Architektur entspricht.
Gut zu wissen
Allgemeine Informationen
Parkplätze vorhanden
Eignung
für Gruppen
Autor:in
Leipzig Tourismus und Marketing GmbH
Organisation