Was wird noch kommen?
Nur bis in das Neuseenland fahren? Das reicht den Leipzigern nicht aus. Man will noch weiter in See stechen. Im Zuge des Projekts „Wasserstadt Leipzig“ wird erneut an einem Ausbau des Lindenauer Hafens und an einem Anschluss an das europäische Wasserstraßennetz gearbeitet. Das nächste Ziel ist die Verbindung zum Elster-Saale-Kanal. An der 75 m langen Verbindung soll in Zukunft gearbeitet werden. Wenn diese fertig ist, kann man von Leipzig bis nach Hamburg fahren. Na dann, volle Kraft voraus!
Was ist?
Ein Hafen ohne Schiffe? Das konnte nicht weiter so bleiben. Im Juli 2012 beschloss der Stadtrat die Verbindung des Karl-Heine-Kanals mit dem Lindenauer Hafen. Ab jetzt sollte es voran gehen. Im September begannen die Bauarbeiten für den Durchstich zum Hafen. Wasser Marsch heißt es im Januar 2015, die 665 Meter lange Anbindung des Karl-Heine-Kanals an den Lindenauer Hafen wurde geflutet. Drei Wochen später war es geschafft und die Verbindung vollständig mit Wasser gefüllt. Am 2. Juli 2015 war es dann endlich soweit! Die Verbindung wurde feierlich eröffnet. Seitdem kannst du auf einem Boot über den Karl-Heine-Kanal durch Leipzig bis zum Leipziger Neuseenland schippern. Wenn du auch Freizeitkapitän werden möchtest, findest du deine Ausrüstung im Stadthafen Leipzig. Plane bei deiner Bootstour auf jeden Fall einen Halt im Lindenauer Hafen ein. Die alten Speichergebäude und das verfallene Gelände sind ein beliebtes Lost-Places Fotomotiv.
Was war?
Der erste Spatenstich zum Bau des Lindenauer Hafens wurde im Mai 1938 gesetzt. Im Frühjahr 1943 musste aufgrund des Zweiten Weltkrieges schon wieder aufgehört werden. Große Teile des Hafens waren bereits fertiggestellt. Doch es fehlte ein entscheidendes Detail. Die Anbindungen an den Elster-Saale-Kanal und den Karl-Heine-Kanal hatte man nicht mehr geschafft. Der Hafen war dadurch auf dem Wasserweg nicht erreichbar und für die Schifffahrt nicht zu gebrauchen. Tatsächlich genutzt werden konnten nur die bereits fertiggestellten Speicher- und Lagergebäude des Hafens. Seit Anfang der 1990er Jahre verfallen die Gebäude jedoch auf dem fast 40 Hektar großen Gelände.