Dass eins und eins zwei ergibt, ist die Grundlage logischen Denkens. Doch die Kraft der Musik vermag diese Gewissheit mitunter ins Wanken zu bringen – so im Falle des Projektes »Anw Be Yonbolo«.
Denn wenn Eve Risser am Klavier auf die Sängerin Naïny Diabaté trifft, entsteht nicht die einfache Addition zweier Klangsprachen, sondern etwas ungleich Größeres: ein eigenes musikalisches Universum.
Mit seinem neuen Programm knüpft das Duo an sein gemeinsames Projekt »Kogoba Basigui« an – einer Kollaboration des Red Desert Orchestra unter der Leitung Rissers und Diabatés Kaludjala Band. Doch während in diesem Kontext 16 Musiker:innen gemeinsam auf der Bühne standen, kehren die beiden Künstlerinnen mit »Anw Be Yonbolo« nun den zentralen Wesenskern ihres langjährigen musikalischen Dialogs hervor.
Einmal mehr zeigen sie dabei auf, dass bedeutsame Kunst stets das Resultat von produktiver Reibung und Kontrastierung ist. Denn die musikalischen Hintergründe der beiden Künstlerinnen könnten kaum unterschiedlicher sein: Während Risser aus dem französischen Elsass stammt und sich dort seit vielen Jahren der Improvisationsmusik widmet, steht Diabaté in der Griot-Tradition ihrer malischen Heimat. Beide eint, dass sie auf ihrem jeweiligen Gebiet seit vielen Jahren als unbestrittene Koryphäen gelten.
Im Zentrum ihres Wirkens steht dabei eine wichtige Botschaft: »Wir sind zusammen« – was zugleich die Übersetzung des Projekttitels ist. So gerät »Anw Be Yonbolo« zu einem lebendigen, intimen, in jedem Moment berührenden Stück Musik – und zugleich zu einem universellen Manifest der Schwesterlichkeit.
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