Der „intersexuelle Typus“ der Weimarer Zeit und der medizinische „Züchterblick“.

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Volksfest

Vortrag zur verwobenen Geschichte von Inter- und Homofeindlichkeit in der Medizin
Mit Dr. ULRIKE KLÖPPEL

Feindliche Einstellungen gegen Homosexuelle und intergeschlechtliche Menschen sind in der Medizingeschichte eng miteinander verwo-ben. Verknüpfungen von sexuellen Überschreitungen und geschlechtlicher Uneindeutigkeit beschäftigten die Medizin und Naturforschung unter den Begriffen „Tribadie“ und „Hermaphroditismus“ bereits seit der Frühen Neuzeit. In den 1920er Jahren schufen Ärzte das Konzept der „intersexuellen Konstitution“, um diese Verknüpfungen mit Genetik und Hormonforschung zu untermauern. Der Vortrag zeichnet nach, wie die medizinischen Konzepte den Boden bereiteten für „rassenhygienische“ Forderungen nach staatlichen Eingriffen zur Verhinderung der Fortpflanzung Homosexueller und intergeschlechtlicher Menschen.

Dr. ULRIKE KLÖPPEL forscht zu Themen der Geschlechter- und Queeren Geschichte. Zuletzt hat sie am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Universität Heidelberg in einem Projekt zur Geschichte der Frauengesundheitsbewegung mitgearbeitet.

Terminübersicht

Freitag, den 27.06.2025

18:00 - 20:00 Uhr

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