Der Börsenverein der Deutschen Buchhändler feiert im Jahr 2025 sein 200-jähriges Jubiläum. Er besaß einst eine umfangreiche Bibliothek, die durch die Zerstörung des Buchhändlerhauses 1943 stark dezimiert wurde und deren Reste seit 1959 im Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek aufbewahrt werden.
Zur einstigen Börsenvereinsbibliothek gehört eine Sammlung mittelalterlicher Handschriftenfragmente, die bislang vollkommen unbekannt war. Sie wurde im Rahmen eines Projekts am Handschriftenzentrum der Universitätsbibliothek Leipzig genauer untersucht und wird nun erstmals vorgestellt.
Die Sammlung wurde im Jahr 1891 vom damaligen Bibliothekar Albrecht Kirchhoff für die Börsenvereinsbibliothek angekauft. Sie besteht aus 139 Einzelstücken, wobei sich außer vollständigen Einzelblättern auch sogenannte „Cuttings“, also herausgeschnittene Initialen, finden. Neben Fragmenten theologischer Texte aus dem 12. und 13. Jahrhundert bilden Reste liturgischer Handschriften aus dem 14. bis frühen 16. Jahrhundert, teilweise mit Buchmalerei in hervorragender Qualität, den Schwerpunkt. Die Sammlung erlaubt auf diese Weise einen abwechslungsreichen Überblick zur Ausstattung mittelalterlicher Handschriften und zur stilistischen Entwicklung der Initialformen.
Im Rahmen des Themenjahrs der Stadt Leipzig: „Mehr als eine Geschichte. Buchstadt Leipzig“.
In Kooperation mit dem Deutschen Buch- und Schriftmuseum der DNB.
Referent*innen: Carola Staniek (Deutsche Nationalbibliothek Leipzig, Deutsches Buch- und Schriftmuseum), Dr. Matthias Eifler (Universitätsbibliothek Leipzig, Handschriftenzentrum)
Eintritt frei.
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