Felix Mendelssohn Bartholdy lobte nach seinem Besuch 1840 in Rötha die Silbermann-Orgel.
300 Jahre Silbermann-Orgel. Seit 1721 erklingt sie kraftvoll und imposant: die Silbermann-Orgel in der Georgenkirche in Rötha.
Klare Töne mit großer Strahlkraft – dafür stehen die Meisterwerke, die Gottfried Silbermann (1683-1753), der als bedeutendster mitteldeutscher Orgelbauer der Barockzeit gilt, geschaffen hat. Er erlernte den Orgelbau bei seinem Bruder Andreas, bevor er 1711 seine eigene Firma in Freiberg führte. Es war Kirchenpatron Christian August Freiherr von Friesen, der den Bau der Orgel in Rötha vor über drei Jahrhunderten in Auftrag gegeben hatte. Als Silbermann den Bau gemeinsam mit Zacharias Hildebrandt, ebenfalls ein bedeutender Orgelbauer, abgeschloss, wurde die Orgel zur hohen Zufriedenheit vom damaligen Thomaskantor Johann Kuhnau seinen Thomanern und einer extra komponierten Kantate eingeweiht. Im Juni 1840 ließ sich Felix Mendelssohn Bartholdy vom „silbernen Klang“ inspirieren. Er spielte die Orgeln in St. Georgen und St. Marien und fand Gefallen an ihren Klängen. 1796 baute der Universitäts-Orgelbauer Stephani eine schaltbare Pedalkoppel ein. Die letzte größere Restaurierung erfolgte 1979 - 80 durch Firma Eule.
Heute zählt die Silbermann-Orgel in der St. Georgenkirche, ebenso wie die drei Jahre später entstandene Silbermann-Orgel in der Röthaer St. Marienkirche, zu den kulturellen Leuchttürmen im Leipziger Neuseenland. Orgeltouristen und Organisten aus aller Welt sind gern gesehene Gäste in den beiden Kirchen. Regelmäßig finden in Rötha die Europäische Orgelakademie und der Bach-Wettbewerb im Fach Orgel statt.
Zum 300. Jubiläum widmet die Kirchengemeinde ihrer Orgel ein ganzes Festjahr. Alle Konzerttermine finden Sie unter www.kirche-im-leipziger-land.de.
Disposition
Hauptwerk (C, D-c´´´)
1 Bordun 16´
2 Principal 8´
3 Rohr Flöte 8´
4 Octava 4´
5 Spitz Flöte 4´
6 Quinta 3´
7 Octava 2´
8 Cornet 3 fach ab c´
9 Mixtur 3 fach
10 Cymbeln 2 fach
Oberwerk (C, D-c´´´)
11 Gedackt 8´
12 Quintadena 8´
13 Principal 4´
14 Rohr Flöte 4´
15 Nasat 3´
16 Octava 2´
17 Tertia 1 3/5´
18 Quinta 1 1/2´
19 Sifflet 1´
20 Mixtur 3 fach
Pedal (C, D-c´)
21 Principal Bass 16´
22 Posaune 16´
23 Trommete 8´
Manualschiebekoppel
Pedalkoppel (I/P), schaltbar seit 1796
Tremulant
Die Schreibweise entspricht den Überlieferungen.