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Eilenburg – Muldestadt mit grünem Herzen

Eilenburg - Stadtansicht Mulde, zu sehen ist die Gabelung Mulde/Mühlgraben und dahinter Häuser der Stadt © Andreas Schmidt© Andreas Schmidt
Eilenburg - Stadtansicht Mulde © Andreas Schmidt

„Lieblingsstadt Eilenburg – das Beste an Leipzig“ - Mit diesem Slogan wirbt die Muldestadt seit 2016 erfolgreich für Eilenburg als attraktiven Wohnstandort in der Region Leipzig. Die unmittelbare Nähe zur Großstadt, die mit der S-Bahn in 25 Minuten erreicht werden kann sowie attraktive und ruhige Wohnviertel machen Eilenburg als Wohnort für Familien ideal.

Darüber hinaus ist Eilenburg als „Stadt der Sagen“ überregional bekannt – die wohl verbreitetste ist die Eilenburger Heinzelmännchensage. Den Überlieferungen nach geistern schon seit vielen hundert Jahren die Eilenburger Heinzelmännchen durch die Muldestadt. So sollen sie auf der „Ilburg in Sachsen“ ein geheimes Hochzeitsfest veranstaltet haben. Nachdem sie jedoch von der Gräfin heimlich beobachtet wurden, haben die Heinzelmännchen die dort lebenden Grafen verflucht. Auch heute noch kann man überall in Eilenburg Spuren der Heinzelmännchen entdecken. Im Stadtpark steht eine geschnitzte Heinzelmännchenskulptur und in den Eilenburger Bergkellern wird immer wieder vom „kleinen Volk“ berichtet. Auch das Stadtmaskottchen „Heinz Elmann“ erzählt Einheimischen und Besuchern lebhafte Geschichten der kleinen Gestalten. Doch nicht nur die Sagenwelt macht Eilenburg über die Stadtgrenzen hinweg bekannt, denn auch als Paradies für Naturliebhaber, Wanderer und Radfahrer hat sich die Stadt einen Ruf gemacht.

„Gesegnete Schmalzgrube“ Eilenburg

Eilenburg blickt auf eine über 1000-jährige Geschichte zurück. Die älteste urkundliche Erwähnung findet man für das Jahr 961 als „civitas ilburg“. Die Stadt kann sich zurecht als eine der Wiegen Sachsens bezeichnen, da mit der Belehnung Heinrichs I. von Eilenburg mit der Mark Meißen im Jahr 1089 der sächsische Territorialstaat gegründet wurde. Im Schutze der auf einem Hochplateau errichteten Ilburg entstand um 1200 eine planmäßige Stadtanlage an der Via Regia, der wichtigsten Handels- und Kulturstraße des Mittelalters. Zu dieser Zeit blühte Eilenburg vor allem durch das Braugewerbe, nicht zuletzt durch die noch heute einmaligen, riesigen Bergkeller. Sogar Martin Luther hielt sich gern und oft in der von ihm als „gesegnete Schmalzgrube“ bezeichneten wohlhabenden Stadt auf. Einen Einschnitt erfuhr Eilenburg durch die Napoleonischen Kriege (1806-1813). Napoleon bezog kurz vor der Völkerschlacht bei Leipzig in Eilenburg Quartier und nahm vor dem Dorf Kültzschau die letzte Heerschau seiner verbündeten sächsischen Truppen ab. Im Jahre 1815 gehörte Eilenburg zu den sächsischen Landesteilen, die zwangsweise an Preußen abgetreten wurden. Eilenburg stieg fortan zu einem der bedeutendsten preußischen Zentren der Textilindustrie auf. Im April 1945 wurden knapp 90 Prozent des historischen Eilenburg durch Bombenangriffe zerstört. Vom Jahrhunderthochwasser im Sommer 2002 war auch Eilenburg durch Überschwemmungen der Mulde stark betroffen. Heute ist Eilenburg die erste komplett hochwassergeschützte Stadt in Sachsen.

Ein Bummel durch die glanzvolle Vergangenheit

Ein Muss für jeden Eilenburg-Besucher ist die evangelische Nikolaikirche am Markt. Sie ist heute das älteste Bauwerk des Stadtzentrums und befindet sich direkt am Lutherweg Sachsen. Die wohl im 12. Jahrhundert gegründete Kirche wurde 1435 durch einen Brand vernichtet und ab 1444 als dreischiffige Hallenkirche in Backstein neu errichtet. Der imposante Westturm wurde ab 1496 erbaut. Die Nikolaikirche war Wirkungsstätte des Pfarrers und Liederdichters Martin Rinckart. Er verfasste 1636 mit „Nun danket alle Gott“ eines der bekanntesten geistlichen Lieder in deutscher Sprache. Nach Absprache werden Führungen durch die Kirche angeboten. Direkt nebenan hat das imposante Renaissance-Rathaus seinen Platz. Die Gebäudestruktur geht teilweise bis auf das Jahr 1545 zurück. In seiner heutigen Erscheinung besteht das Rathaus seit 1949, als der Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg abgeschlossen war. In der Nähe des Rathauses am Kornmarkt befindet sich der Gasthof „Zum Roten Hirsch“. Der schlichte Renaissancebau gehört zu den ältesten Profanbauten der Stadt. Eine frühbarocke Deckenbemalung (um 1640) sowie zahlreiche Wandbemalungen zeugen von enormer bauhistorischer Geltung. Geschichtlich hat der Gasthof Bedeutung als Herberge von August dem Starken, Friedrich III. und Paul von Hindenburg sowie als Station des Leichenzugs von Schwedenkönig Gustav Adolf, der in der Schlacht bei Lützen gefallen war. Heute ist dort das Stadtmuseum Eilenburg beheimatet.

Im Stadtteil Berg befindet sich die evangelische Bergkirche Sankt Marien. Sie geht auf einen romanischen Bau aus dem 12. Jahrhundert zurück, der von 1516 bis 1522 in eine spätgotische Hallenkirche umgestaltet wurde. Ab 1522 predigte nachweislich auch der Reformator Martin Luther hier. Ein besonderer Höhepunkt für Musikliebhaber ist die historisch wertvolle Conrad Geißler-Orgel, mit neugotischem Prospekt, die 1864 hier ihren Platz fand und bis heute zu Konzerten und Gottesdiensten erklingt.

Das historische Eilenburg erleben

Seit 2004 können sich Besucher auf die Spuren des historischen Eilenburgs begeben und die nicht mehr vorhandenen, imposanten Prachtbauten der ehemals reichen Textilstadt Eilenburg bewundern. Möglich machen dies elf sogenannte „Camera Historica“, die als Pfad in die Vergangenheit durch die Stadt führen. Besucher schauen dabei durch eine fest installierte Kamera, die zeigt, wie es an der jeweiligen Station früher ausgesehen hat. Kurze Erläuterungstexte geben vertiefende Informationen. Der Kamera-Rundgang führt von der Muldebrücke quer durch die Innenstadt bis zum Fuße des Ilberges. Die Hinweisschilder führen weiter bis zum Burgberg, von wo aus man einen herrlichen Blick auf Eilenburg genießen kann. Ein historischer Rundweg am Burgberg mit dem Sorbenturm führt auf die Spur der Heinzelmännchen. Als einzig erhaltener Teil der alten Ilburg kann der Sorbenturm besichtigt werden. Er wurde vermutlich im 12. Jahrhundert errichtet. Der 16 Meter hohe Turm dient seit 1863 als Aussichtsplattform über das Leipziger Tiefland und die Dübener Heide, als dessen südliches Tor Eilenburg gilt. Thematische Touren führen Naturinteressierte mitten hinein in die reizvolle Heidelandschaft. Auf historischen Pfaden wandeln kann man auch im Stadtmuseum, das sich im Gasthof „Zum Roten Hirsch“ befindet. Im Dachgeschoss hat eine beeindruckende Sammlung historischer Puppenstuben ihren Platz. Lohnenswert ist auch eine Führung durch die einzigartige Unterwelt Eilenburgs, einem im Mittelalter begonnenen, weitverzweigten Kellersystems im Eilenburger Berg.

Wanderwege und Tierparks

Für Radfahrer und Wanderer bietet Eilenburg zahlreiche Rundwege und vielseitige Möglichkeiten, die abwechslungsreiche Natur zu entdecken. Der Radrundkurs „Eilenburger Schleife“ lädt dazu ein, die Sehenswürdigkeiten der Stadt mit dem Drahtesel zu erkunden. Wer noch größere Runden drehen möchte, der kann den Mulderadweg nutzen, der in einem Teilabschnitt von Wurzen nach Bad Düben durch Eilenburg führt. Die Route verläuft entlang des ursprünglichen Flusslaufes sowie durch die reizvolle Dübener Heide.

Astronomieinteressierte kommen im Planetarium Juri Gagarin auf dem Mansberg auf ihre Kosten. Auf dem dazugehörigen 2,8 Kilometer langen Planetenwanderweg können Besucher bei einem Spaziergang Interessantes über das Sonnensystem lernen. Die Wissenstour kann man mit einem Spaziergang zum Bobritzer Damm kombinieren. Der Damm wird auch als Kollauer Wehr bezeichnet und ist ein etwa drei Meter hohes eindrucksvolles Muldestauwehr, das über eine Fischaufstiegstreppe verfügt. Eigens für Muldefans und Bootstouristen wurde 2015 ein neuer Bootsanleger eröffnet, der das Ein- und Aussteigen am Fluss erleichtert und von dem aus man direkt Richtung Bad Düben lospaddeln kann. Für Familien und Tierfreunde ist der Tierpark in Eilenburg ein beliebter Anlaufpunkt. In der vier Hektar grünen Oase inmitten des Stadtparks haben 34 Tierarten ihr Zuhause. Darüber hinaus können Besucher einen Naturlehrpfad durch Feucht- und Waldgebiete erkunden. Auch der Lutherweg Sachsen macht Station in Eilenburg. Der Rundwanderweg führt auf 550 Kilometern durch 27 Orte, die mit der Reformation in Verbindung stehen. Ausgehend von Eilenburg lässt es sich Richtung Leipzig, Borna, Döbeln und Grimma oder in die andere Richtung nach Wermsdorf und Nossen pilgern.

Eilenburger Persönlichkeiten

In der Reformationszeit wurde die Stadt ein Zentrum der protestantischen Bewegung, Martin Luther selbst predigte in der Marienkirche. Ein in der Gegenwart bekannter Eilenburger ist der 1941 in der Stadt geborene Maler, Fotograf und Künstler Sighard Gille. Zwischen 1980 und 1981 fertigte er für die Foyers des Gewandhauses zu Leipzig das Deckengemälde „Gesang vom Leben“ an, das mit einer Fläche von 712 Quadratmetern als größtes Deckengemälde in Europa gilt.

Eilenburgs vielseitiger Veranstaltungskalender

Jährlich finden viele Veranstaltungen in Eilenburg statt. Traditionell im Juni feiert die Stadt das Heinzelmännchenfest, das vom Eilenburger Burgverein organisiert wird. Es findet rund um den Sorbenturm statt und bringt Kindern mit einem bunten Rahmenprogramm die Eilenburger Sagenwelt näher. Am dritten Juniwochenende lockt das Eilenburger Stadtfest jährlich Gäste aus Nah und Fern in die Muldestadt. Ein dreitägiges Programm aus kulturellen Höhepunkten, kulinarischen Angeboten, Fahrgeschäften und Verkaufsständen laden in die Innenstadt ein. Der traditionelle Fackelumzug und das spektakuläre Höhenfeuerwerk am Freitag, das Schwimmentenrennen, das Trockenbootrennen und vieles mehr erwarten die Besucher. Auch das Frühlingsfest im April und das Herbstfest im September füllen die Eilenburger Innenstadt mit Leben.

Eilenburgs grünes Umland

Der durch den Abbau von Kies und Sand entstandene Kiessee im Eilenburger Norden ist ein attraktives Kleinod, an dem man sowohl baden gehen als auch sportlich aktiv werden kann. Zum Angebot gehören neben Wasserski und Boots- und Tretbootverleih auch ein Camping- und Kinderspielplatz sowie ein Volleyballfeld.

Wer nach noch mehr Naturidylle sucht, der kann die Kurstadt Bad Düben besuchen, die sich etwa 20 Autominuten von Eilenburg entfernt befindet. Eingebettet in die reizvolle Heidelandschaft ist sie ein kleines Paradies für Naturfreunde. Wer sich nach Ruhe und Entspannung sehnt, dem empfiehlt sich ein Besuch im vier-Sterne-Superior HEIDE SPA Hotel & Resort.

Wichtige Fakten auf einen Blick

Die Große Kreisstadt Eilenburg liegt im Freistaat Sachsen, gehört zum Landkreis Nordsachsen und befindet sich somit in der Metropolregion Leipzig/Halle. Die Kleinstadt mit ihren sechs Ortsteilen liegt am Rande der Dübener Heide und ist rund 25 Kilometer von Leipzig entfernt. Heute leben ca. 16.000 Menschen in Eilenburg.

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Ihr Ansprechpartner

Andreas Schmidt

Leiter Öffentlichkeitsarbeit/PR

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Tel. +49 341 7104-310
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