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Schkeuditz – Das kulturelle Kleinod im Norden von Leipzig

© Theresa Wappes
Planetarium in Schkeuditz - Foto: Theresa Wappes

Natur oder Kultur? In Schkeuditz muss man sich nicht entscheiden: Die Kreisstadt hat beides zu bieten. Eingebettet im idyllischen Auwald, zwischen den Flussläufen der Weißen Elster und Luppe, bietet Schkeuditz die perfekte Ausgangslage für Interessen und Hobbys aller Art. Mit rund 18.000 Einwohnern lädt die Stadt mit naturnahen Radwegen sowie gemütlichen Gassen zum Verweilen ein.

Die Stadt des St. Albanum

Erstmals erwähnt als „scudici“ im Jahre 981, blickt Schkeuditz auf eine lange Stadtgeschichte zurück. Die offizielle Ersterwähnung der Stadt und Burg Schkeuditz wurde 1210 verzeichnet. Nachdem der Bischof von Merseburg 1271 das Stadtrecht verlieh, wurde dieses 1436 erneut bestätigt. Seitdem gilt St. Albanum, ein christlicher Heiliger und Bischof, als Schutzpatron der Stadt.

1740 erhielt die Stadt die Bemächtigung, jährlich einen Wollmarkt sowie Wochenmärkte abzuhalten, um dem Handel einen Aufschwung zu verleihen. Im Laufe der Jahre wurde Schkeuditz immer von anderen Nationen belagert, so u.a. durch Franzosen, Kosaken und Preußen. 1815 fiel die Stadt endgültig in preußische Hände – die Völkerschlacht bei Leipzig hinterließ auch in der Kreisstadt ihre Spuren.

Infolge der Industrialisierung erhielt Schkeuditz 1840 einen Anschluss an die Bahnstrecke Magdeburg-Leipzig. Nach Erlass der Gewerbefreiheit entstand 1873 die größte Malzfabrik Europas in der Stadt. Der wirtschaftliche Aufschwung bewirkte schließlich den Anschluss an das Stromnetz. Außerdem entstand 1910 eine Straßenbahnverbindung nach Leipzig. Bis heute zählt der Flughafen Leipzig/Halle, welcher 1927 auf Schkeuditzer Gebiet erbaut wurde, zu den wichtigsten Verkehrsknotenpunkten in Deutschland.

Den Sternen so nah

Wer dem Universum ein Stück näherkommen möchte, ist im Astronomischen Zentrum in Schkeuditz richtig. Eröffnet 1978, bildet die Einrichtung zusammen mit der Sternwarte Eilenburg die „Sternwarte Nordsachsen“. Zum Astronomischen Zentrum gehören ein Observatorium sowie ein Planetarium. Die kuppelförmige Halle verfügt über 60 Sitzplätze. Mit einem hochmodernen Projektor der Firma ZEISS wird der Sternenhimmel samt seinen Meteoren, Kometen und Satelliten realitätsnah dargestellt. Vom Observatorium und der dazugehörigen Aussichtsplattform genießt man zudem den Blick in den freien Himmel.

Auf den Spuren der Stadtgeschichte

Für alle, die eher an der irdischen Geschichte der Stadt interessiert sind, ist das Stadtmuseum die richtige Adresse. 1926 gründete der damalige Rektor der Schkeuditzer Volksschule das Museum als Vorsitzender des Heimatvereins. Seit 1937 befindet es sich in den Räumlichkeiten des Hauses vom ehemaligen Amtsmüller der Stadt. In den Ausstellungen erfahren die Besucher Wissenswertes rund um die Stadtgeschichte sowie das städtische Handwerk. Die Geschichtsgalerie des Sächsischen Krankenhauses Altscherbitz beleuchtet hingegen ein anderes Thema: In vier Räumen stellt das Museum Zeugnisse über den Wandel der Psychiatrie von der Gründung des Krankenhauses 1876 bis zur heutigen Zeit aus. Neben Bildmaterial, sind auch Kleidung und Arbeitsmittel des Personals sowie Originalschriftstücke und Apparaturen des Krankenhauses zu sehen.

Ganzjähriger Kulturgenuss

Das Kulturhaus „Sonne“ bietet seinen Gästen das ganze Jahr hinweg die Möglichkeit, in den Genuss kultureller Veranstaltungen zu kommen. Neben vielfältigen Konzerten, stehen ebenso Tanzabende, Lesungen, Kabarett oder Theater auf dem Programm. Im Großen Saal finden bis zu 280 Personen Platz. Der Kleine Saal bietet Kapazitäten für 70 Personen.

Nur unweit des Kulturhauses, auf dem Gelände des Alten Friedhofs, wurde eine ehemalige Kapelle in eine Ausstellungshalle verwandelt. Unter dem Namen „Art Kapella Schkeuditz“ werden im sechswöchigen Wechsel verschiedenste Kunstausstellungen präsentiert. Die Kunstoase entstand nach einer Idee von Gerda Viecenz und präsentiert Fotografie, Malerei, Skulpturen und zeitgenössische Kunst nationaler wie auch internationaler Künstler. Weit über die Stadtgrenzen hinaus erfreut sich auch der Chor Art Kapella großer Bekanntheit.

Schkeuditz zeichnet sich zudem durch seine zahlreichen Kirchen aus: So z.B. die evangelische Stadtkirche St. Albanus, die seit dem Jahre 1200 das Stadtbild prägt. Die spätgotische Saalkirche wird nicht nur für Gottesdienste, sondern auch für Konzerte und Veranstaltungen, wie die Schkeuditzer Kulturtage, genutzt.

Im Schkeuditzer Ortsteil Kleinliebenau befindet sich zudem die Rittergutskirche aus dem Jahre 1309. Das Gotteshaus liegt direkt am Ökumenischen Pilgerweg und an der Handelsstraße Via Regia. Im Mittelalter bot sie Handelsreisenden Schutz und wird daher als Patronatskirche des heiligen Nikolaus, des Schutzpatrons der Kaufleute, angesehen. Mit dem Engagement des Kultur- und Pilgervereins Kleinliebenau e.V. konnte das Gotteshaus samt seiner Friedrich-Georg-Orgel aus dem Jahr 1880 aufwendig restauriert werden. Heute gilt die Kirche nicht nur als geistliche Begegnungsstätte, sondern auch als Ort für Theateraufführungen, Lesungen und Konzerte. Der dem Verein angehörige Chor, der Pilgerchor Kleinliebenau, begleitet mit seinem Gesang verschiedenste musikalische Veranstaltungen in der Kirche. Ebenso ist die Capella Via Regia seit 2006 ein fester Bestandteil der musikalischen Landschaft des Ortes.

Gastfreundschaft wird großgeschrieben

Schkeuditz bietet seinen Besuchern eine Vielzahl von touristischen Aktivitäten und ist somit der perfekte Ausgangspunkt, um die Highlights der Stadt auf einer thematischen Tour kennenzulernen. So können sich Fahrradfahrer beispielsweise auf der Kirchentour auf eine Entdeckungsreise zu den Dorfkirchen rund um Schkeuditz begeben. Sowohl die kleine Rad-Runde von 45 Kilometer Länge als auch die große Runde mit 75 Kilometern, beginnen jeweils am Schkeuditzer Rathaus.

Wer lieber zu Fuß unterwegs ist, kann sich auf den Pilgerweg begeben. Unter dem Motto „andersUNTERWEGS“ können Interessierte u.a. von Leipzig aus über den Ökumenischen Pilgerweg bis nach Schkeuditz wandern – eine anschließende Einkehr in der Domholzschänke zur Stärkung inklusive. Selbst König Albert von Sachsen soll dort gewesen sein. Das traditionsreiche Gasthaus lädt bei deftiger Hausmannskost und mediterraner Küche zum Verweilen ein.

Der Landgasthof „Goldener Hirsch“ im Ortsteil Dölzig zählt ebenfalls zu den beliebtesten gastronomischen Einrichtungen. In gemütlichem Ambiente können Besucher rustikal ausgefallene Köstlichkeiten genießen. Auch im Gasthaus „Zur Holländischen Mühle“ werden den Gästen leckere Speisen geboten. Zudem stehen im Obergeschoss des denkmalgeschützten Hauses vier Mansarden und fünf weitere Zimmer zur Verfügung. Wer hingegen lediglich auf eine kurze Erfrischung einkehren möchte, ist im Eiscafé Cappuccini an der richtigen Adresse: Direkt gegenüber vom Rathaus lockt eine Vielzahl verschiedener Eissorten zum Schlemmen.

Bei einem Rundgang durch die Kleinstadt können an den bedeutendsten historischen Orten Hinweistafeln zur Regionalgeschichte sowie zur Stadtentwicklung betrachtet werden. Weiterhin sind alle, die sich gern auf eine Shoppingtour begeben, im MMC, dem Mitteldeutschen Mode Center, westlich des Schkeuditzer Zentrums richtig.

Persönlichkeiten der Stadt

Die Stadt Schkeuditz zählt zahlreiche bekannte Persönlichkeiten zu ihren Söhnen, so z.B. Constantin Schroeter. 1795 geboren, prägte er als Genre- und Porträtmaler die Biedermeierzeit. Nach seiner anfänglichen Tätigkeit in einer Apotheke und in der Tischlerei seines Onkels, nahm er sein Studium an der Kunstakademie Leipzig auf. Zu seinen Werken zählen u.a. „Ein junger Falkner“ (1821) und „Die Mutwillige“ (1824).

Eine weitere Persönlichkeit der Stadt ist Adolf Max von Bleichert. Der 1875 geborene Schkeuditzer leitete gemeinsam mit seinem Bruder das von seinem Vater gegründete Unternehmen Adolf Bleichert & Co. und machte es zur größten Seilbahn- und Transportanlagenfabrik weltweit. Auch Tassilo Römisch erblickte 1954 in Schkeuditz das Licht der Welt. Der Raumfahrt-Experte studierte zunächst Wirtschaftswissenschaften an der Universität Leipzig. 1992 eröffnete er sein eigenes Raumfahrtmuseum in Mittweida und besitzt zudem die weltgrößte private Raumfahrtsammlung mit fast 100.000 Stücken.

Veranstaltungstipps

Der kulturelle Höhepunkt des Jahres ist das Schkeuditzer Stadtfest im Juni. Drei Tage lang gibt es eine Vielzahl von Veranstaltungen, Konzerten, Theater und einen Schaustellermarkt.

Außerdem veranstalten die Vereine der Stadt jedes Jahr im Herbst die „Schkeuditzer Kulturtage“, an denen sich Besucher auf Vorträge, Lesungen, Konzerte oder auch Workshops freuen dürfen.

Wer es lieber etwas lauter mag, kommt bei der Schkeuditzer Rocknacht auf seine Kosten: Verschiedene Metal-Bands aus ganz Deutschland gastieren im Kulturhaus „Sonne“ und bescheren ihren Zuhörern ein musikalisches Erlebnis.

Ein völlig gegensätzliches Musikgenre hört man hingegen beim Nordsächsischen Chorfestival, welches jährlich im Frühjahr in Radefeld stattfindet. Zahlreiche Chöre der Regionen treffen sich bei dieser Veranstaltung zum Musizieren und Singen.

Aber auch Fasching wird in Schkeuditz groß gefeiert: Der Karnevalsverein Glesien sowie der Radefelder Faschingsclub e.V. laden jedes Jahr zum Faschingstanz ein.

Natur Pur
Aufgrund der unmittelbaren Nähe zum Leipziger Auwald ist Schkeuditz ein beliebtes Ausflugsziel bei allen Naturliebhabern. Bei Buschwindrösschen und Bärlauch wird besonders im Frühling der Mischwald zu einem wahren Erlebnis.

Aber auch der Schladitzer See lockt zahlreiche Besucher an: Im Camp David Sport Resort by All On Sea können sich Besucher bei verschiedensten Wassersportarten auspowern: Ob Segeln, Wind- oder Kitesurfen oder im Wasser-Funpark – hier kommt jeder auf seine Kosten. Erholung erfolgt anschließend im Restaurant Levante oder im Beachclub. Doch selbst dort kommt die Kultur nicht zu kurz: Dank des Haynaer Strandvereins e.V. konnte am Haynaer Ufer des Schladitzer Sees eine einmalige Kulturstätte ins Leben gerufen werden. In den Sommermonaten bietet die Seebühne ein vielfältiges Programm mit Veranstaltungen am „Biedermeierstrand“ - angelehnt an die historische Epoche des Biedermeier. Seit 2008 finden dort regelmäßig Tanz- und Theateraufführungen sowie das traditionelle Biedermeierstrandfest statt. Für das leibliche Wohl sorgen ein Eiscafé und der Imbiss am Wolteritzer Badestrand. Im Winter findet am Biedermeierstrand der Viktorianische Weihnachtsmarkt statt.

In luftigen Höhen

Wenn man an Schkeuditz denkt, denkt man automatisch auch an den Flughafen Leipzig/Halle. 1927 erstmals in Betrieb genommen, ist er heute von internationaler Bedeutung im Bereich des Luftfrachtverkehrs. Dabei ist der Flughafen nicht nur die Heimatbasis der Frachtfluggesellschaft Aerologic, sondern auch Standort des DHL-Hubs. Heute zählt er zu den modernsten Flughäfen in ganz Europa mit einem Frachtaufkommen von rund 1,6 Millionen Tonnen pro Jahr. Rund 670.000 Fluggäste starten jährlich von Leipzig aus zu ihrer Reisedestination.

Wichtiges auf einen Blick

Die Stadt Schkeuditz im Norden von Leipzig besteht aus neun Stadtteilen und zählt rund 18.000 Einwohner. Die Lage der Stadt inmitten von Natur sowie die gleichzeitige Anbindung an das Weltgeschehen dank des Flughafen Leipzig/Halle macht Schkeuditz zum perfekten Ausgangspunkt für Tagesausflüge oder Urlaubsreisen. Aufgrund der günstigen Lage ist Schkeuditz ein Verkehrsknotenpunkt: Am Schkeuditzer Kreuz treffen die Autobahnen 9 und 14 aufeinander. Ebenso ist die Stadt über die Bundesstraße 6 sowie mit dem ÖPNV durch die Straßenbahnlinie 11 und durch die S-Bahn-Linie S3 erreichbar.

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Ihr Ansprechpartner

Andreas Schmidt

Leiter Öffentlichkeitsarbeit/PR

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