Tipps für die Planung
Aktuelles Wetter für Leipzig
Wetter Tipps
Dein Leipzig und gutes Essen?
„Ich liebe das Essen im Pekar in Lindenau, das vegane Bistro Deli in Connewitz sowie das fine dining Kuultivo in Schleußig.“
Dein Leipzig und Fahrrad?
„Ich wohne in Connewitz, also fahre ich gern durch den Auwald und zum Cossi. Ich bin sogar fast jeden Tag vor der Arbeit unterwegs, ich liebe das.“
Dein Leipzig und Kultur?
„Leipzig ist für mich super divers. In Connewitz ist es einfach – da kann ich überall hin: Conne Island oder UT Connewitz. Dort gibt es manchmal Punkkonzerte. Ich liebe auch heiter bis wolkig in Plagwitz. Ich mag elektronische Musik, wenn also irgendwo draußen eine kleine Party ist, bin ich gleich mit dabei.“
Dein Leipzig und Architektur?
„Ich liebe die Streetart in Connewitz. Es ist cool, dass die Gebäude hier ihre eigene Sprache sprechen. Das gefällt mir in Leipzig am besten - die Sprache der Straße.“
Und natürlich kann man es sich nicht entgehen lassen, die Kaffeespezialistin nach ihrem Lieblingskaffeegetränk zu fragen:
„Am meisten mag ich die filters und chilled filters – das ist kein cold brew. Einfach ein gefilterter frischer Kaffee, der schnell abkühlt, wodurch das einzigartige Aroma bleibt. Im Sommer ist es super erfrischend. Vor allem wenn kein Sauerstoff reinkommt, bleiben Geschmack und Farbe erhalten.“
Genug Theorie – das schafft Simona mit links. Ihre Leipziger Neuanfänge waren aber mal ganz anders: sie war überrascht, ja schockiert, wie wenig specialty coffee in Leipzig bekannt ist: „In Brünn, das 300 Tausend Einwohner hat, hat man so viele Cafés, dass du dich nicht entscheiden kannst, in welches du heute gehst. Da sind die besten tschechischen Baristas. Geschweige denn Prag. Liberec – eine wunderbare Rösterei. Ostrava, Polen – Mann! Ein gutes Café neben einem anderen – die Leute arbeiten nur mit specialty.“
Und dann kam sie nach Deutschland, nach Leipzig mit 600 Tausend Einwohnern. „Ich habe mir gesagt - ich suche mir einfach etwas aus.“ Aber so leicht war das nicht. Eine Zeitlang hat sich Simona die Mühe gegeben, die Kaffeehausbesitzer zu überreden, mit specialty coffee anzufangen, aber sie haben nur damit argumentiert, dass die Leute hier dafür nicht bereit sind und es würde ihnen nicht schmecken. „Es ist nämlich gar nicht so einfach – wenn du specialty machen willst, musst du dafür Rezepte haben, Waagen – Gramme und Sekunden spielen hier eine große Rolle. Sowie die Frische, Filtration, Wasser und Kaffeemühlen.“
Nach erfolgloser Suche in der Leipziger Kaffeeszene hatte Simona eines Tages einfach genug und kaufte sich als Trost eine sehr gute Espresso-Maschine. Am Anfang hat sie den Kaffee zu Hause in Connewitz für ihre Nachbarn gemacht, bis ihre Küche irgendwann zu knapp für die 19 Leute wurde. Sie hat sich entschlossen, nach ihrem eigenen Lokal zu suchen. Rein zufällig hat sie ein Schaufenster in der Philipp-Rosenthal-Str. gefunden und plötzlich war es für sie klar. „Am Anfang haben alle darüber gelacht, weil die Location einfach crazy ist“ (vor dem Café steht eine Tafel, die Simona für alle Patienten der unweit gelegenen Hautklinik geschaffen hat, die auf dem Weg zum Arzt an ihrem Café vorbeilaufen – mit großen Buchstaben schrieb sie HAUTLIKLINIK 300 m drauf, weil das das Einzige war, das man hier je gesucht hat).
Inzwischen finden Kaffeeliebhaber den Weg zu 7 Shots selbst. Aber ein solcher Ort war Absicht – für ihren Kaffee braucht Simona nämlich Zeit. „Ich serviere Kaffee nur dann, wenn er gut zubereitet ist. Einen schlechten Kaffee gebe ich nicht raus – das ist unser Konzept. Wenn es nicht nach Rezept läuft, dann entschuldigen wir uns, bitten den Gast um weitere drei Minuten Wartezeit und machen einen Neuen.“
In Leipzig ist Simona vor 5 Jahren gelandet – sie folgte ihrem Mann, der als Wissenschaftler arbeitet. Davor haben sie in den USA gelebt und sobald klar wurde, dass seine Forschung in Leipzig weitergeht, war die Vorstellung auch für Simona nicht allzu schwer: „Leipzig fand ich auch dadurch interessant, dass ich zwar nicht wusste, wie die Kaffeequalität hier sein wird, aber ich spreche ja Deutsch. Ich habe in Prag auf einem deutschen Gymnasium gelernt und danach eine Weile Germanistik studiert. So erschien mir Deutschland als ein guter Kompromiss.“
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