Verborgenes Leipzig: Bergbau-Technik-Park

PDF

Merken

Top Highlight
Online-Marketing-Social-Media-Ansprechpartner-Mitarbeiter-Philipp-Kirschner-leipzig-travel.jpg
© www.pkfotografie.com, Philipp Kirschner
Leipzig Travel
17. August 2021

Bei einem Besuch am Markkleeberger oder Störmthaler See habt ihr bestimmt schon einmal die beiden gigantischen Industriekräne gesehen. Der Bergbau-Technik-Park ist ein Open Air Museum. Dort könnt ihr auf lebendige Art und Weise die Geschichte des Braunkohle Tagebaus nachvollziehen. Bei Verborgenes Leipzig verraten wir euch alles rund um das Industriedenkmal. Kommt mit!

Euer Besuch im Bergbau-Technik-Park

22 Schautafeln weisen euch den Weg durch den Bergbau-Technik-Park. Auf den Tafeln werden darüber hinaus die ehemaligen Arbeitsprozesse erklärt. Den Park alleine zu erkunden ist euch zu anstrengend? Kein Problem! Es werden 60 und 90 minütige Gruppenführungen über das Gelände angeboten. Das Besondere der 90-minütigen Parkführung? Ehemalige Mitarbeiter des Tagebaus Espenhain führen euch zu den Geräten. Zudem erzählen sie euch dabei aus ihrem erlebnisreichen Arbeitsalltag. Lebendiger kann Geschichte nicht vermittelt werden! Der Eintritt kostet 7 €, ermäßigt 4 €, Kinder bis fünf Jahre dürfen kostenlos mit. Unser Tipp: Holt euch die LEIPZIG REGIO Card und spart 20 % vom Eintrittspreis.

Der Bergbau-Technik-Park ist dieses Jahr noch bis einschließlich 14. November geöffnet. Und zwar immer Mittwoch bis Sonntag und an Feiertagen von 10:00 bis 17:00 Uhr. In den Sommer- und Herbstferien gelten hingegen erweiterte Öffnungszeiten.

Leipziger Industriekultur zum Anfassen

Gegen das Vergessen der Leipziger Industriekultur arbeitet jedoch der Bergbau-Technik-Park. Der Park gewährt euch einen Blick in die Vergangenheit. Auf dem 5,4 Hektar großen Gelände zwischen Markkleeberger und Störmthaler See könnt ihr den kompletten Förderzyklus eines Tagebaubetriebes nachvollziehen. Entstanden ist die Anlage durch die Bewahrung zweier Großgeräte aus dem ehemaligen Tagebau Espenhain vor ihrer bereits beschlossenen Verschrottung.

Der 1300 Tonnen schwere Schaufelradbagger und der 2400 Tonnen schwere Bandabsetzer bilden heute das Kernstück des Parks. Die beiden Schwergewichte konnten dank der Initiative engagierter Mitglieder des 2002 gegründeten Bergbau-Technik-Park e. V. vor der Zerstörung gerettet werden. Unterstützung gab es dabei von den Kommunen Großpösna, Espenhain und Markkleeberg. Auch der Freistaat Sachsen und das Regierungspräsidium Leipzig in Zusammenarbeit mit der LMBV und der MIBRAG unterstützten. Bewundert in diesem gigantischen Open-Air-Museum die Ausmaße der Maschinentechnik und der Logistik! Außerdem könnt ihr euch über Gewinnung und Verbrauch von Energie informieren. Der Park verfügt auch über eine umfangreiche Sammlung verschiedener Arbeitswerkzeuge, Bekleidung und Tagebautechnik.

Von der Braunkohle zur Naherholung

An heißen Sommertagen zieht es die Leipziger ins Neuseenland. Bei hohen Temperaturen könnt ihr es euch an den Sandstränden des Cospudener, Markkleeberger oder Störmthaler Sees gemütlich machen. Dort wartet kristallklares Wasser auf euch.

Doch das war nicht immer so! Wo ihr heute badet, entspannt und aktiv werden könnt, wurde noch vor 25 Jahren schwer gearbeitet. Das Leipziger Neuseenland verdankt seine Entstehung der jahrzehntelangen Gewinnung, Veredlung und Nutzung der Ressource Braunkohle. Die heutigen Seen wurden über viele Jahrzehnte hinweg als Tagebaulöcher genutzt. Doch nach der Wende, Anfang der neunziger Jahre, war Schluss damit. Denn im Zuge der Wiedervereinigung änderte sich die Energiepolitik radikal. Für den Leipziger Braunkohletagebau bedeutete das somit ein abruptes Ende. In Folge dessen verschwand in kurzer Zeit nahezu die gesamte Infrastruktur eines Industriezweiges. Die Tagebaurestlöcher wurden geflutet. Die dadurch entstandenen Seen kennen wir heute als das Leipziger Neuseenland. So ist die Braunkohle Ära in Vergessenheit geraten, denn nur wenig erinnert heute noch an sie.

In der Nähe