Tipps für die Planung
Aktuelles Wetter für Leipzig
Wetter Tipps
Dein Leipzig und guter Kaffee?
„Das Café 7 Shots ist einer meiner Favoriten. Ich bin auch sehr gerne in der Milchbar Pinguin. Nicht zuletzt wegen der schönen Neon-Leuchtreklame an der Fassade.“
Dein Leipzig und Fahrrad?
„Ich spaziere lieber. Manchmal laufe ich ziellos herum, zum Beispiel in Richtung Eisenbahnstraße. Oder hier im Zentrum. Dann freue ich mich, wenn ich mich verlaufe und irgendwo lande, wo ich noch nie war.“
Dein Leipzig und Kultur?
„Ich liebe das Horns Erben. Da habe ich oft Konzerte gespielt. Toller Betreiber, gemütlicher Ort, unten kann man gemütlich essen, trinken und chillen, oben hat man dieses kleine Kino mit einer schönen Bühne. Und übrigens auch einen ganz tollen Flügel. Das ist mein Lieblingskulturort.“
Dein Leipzig und Architektur?
„Gestern bin ich wieder am Ring-Café vorbeigelaufen – einerseits wirkt es total brutal und überdimensioniert – andererseits hat es durch die gebogene Form und dadurch, dass so viele Menschen drin wohnen, etwas Poetisches.“
Und Deine Lieblingsmusik?
„Gerade entdecke ich die Alben der Songwriterin Julia Holter für mich. Verrückte, intensive, facettenreiche Musik - wirklich unglaublich.“
Irgendwann hat er in einem kleinen Restaurant um die Ecke gefragt, ob er dort Klavier spielen könne. „Am Ende habe ich dort mit meinen 10 Jahren jeden Sonntag für 25 Mark Barmusik gespielt. Das hat großen Spaß gemacht. Ich hatte immer meine dicken Notenbücher dabei, da ich zunächst nur mit Noten spielen und nicht improvisieren konnte.“ Das Klavier stand an der Drehtür, aus der die Kellner immer mit dem Essen rauskamen. Die Noten sind ihm durch den Windzug immer wieder runtergefallen, daher musste er sie immer wieder aufheben und von Vorn beginnen. „Das war ganz peinlich,“ lacht er, „irgendwann habe ich dann angefangen, die Noten liegen zu lassen und mir etwas auszudenken.“ Genau an diesem Punkt hat Clemens entdeckt, wie sehr ihm das Improvisieren gefällt und dass die Leute auf seine Musik reagieren. „Irgendwann dachte ich, dass ich so etwas mein ganzes Leben lang machen will, denn so kann ich mir meine eigene Welt bauen.“
Mittlerweile ist Clemens ein professioneller Komponist. Als er mit dem Komponieren angefangen hat, lief er mit einem alten Diktiergerät mit einer großen Kassette drin umher. Er hat sich ganz viele von diesen Kassetten gekauft und sie zu Hause abgespielt, denn damals konnte er sie noch nicht so richtig in Noten übersetzen. Als er irgendwann zu viele hatte, beschäftigte er sich damit, wie man die Kompositionen eigentlich aufschreibt. „Der Moment der Inspiration ist manchmal sehr heilig. Man kann es nicht genau reproduzieren, wenn man diesen Moment nur auf einer Kassette hat. Du brauchst schon eine Art von Schriftstück dazu.“ Stück für Stück hat Clemens gelernt, wie man beim Komponieren die Noten richtig aufschreibt. Daraufhin folgte die erste richtige Band und sein Fachstudium.
Und wie war es mit Neon Leipzig? „Das hat mir ein bestimmtes Gefühl gegeben. Kein konkreter Gedanke, den man umsetzen will, sondern ein Gefühl, das man nicht beschreiben kann. Aber welches man in Musik konservieren will. Manchmal reicht das auch.“ An die Neonreklame an der Feinkost erinnert er sich: „Das war einfach so ein Ort, wo ich sehr gerne war und das wollte ich in Musik umwandeln. Ich habe ganz lange Verschiedenes probiert, bis ich dann das Gefühl in der Musik gefunden habe, was ich genau an diesem Ort verspürt hatte.“
Es wurden Kontakte geknüpft, auch mit Produzenten. Dann wurden Clemens und der Gitarrist Reentko Dirks gefragt, ob sie die Filmmusik für „Nationalstraße“ machen wollen. Sie haben den Regisseur Štěpán Altrichter getroffen, der ihre Idee auch ganz toll fand. Sie lasen das Buch von Jaroslav Rudiš, bekamen das Drehbuch und hatten dann große Freiheit, wie die Musik klingen wird. „Es war eine inspirierte Arbeit. Es hat großen Spaß gemacht.“ Die Musik ist bei Kritikern sehr gut angekommen, vor allem in Deutschland. „Guter erster Film“, lacht Clemens.
Zu Tschechien hat Clemens noch eine weitere Beziehung: 2019 ist er durch mehrere tschechische Städte im Rahmen seiner "East Europe Tour" gereist und hat seine Musik gespielt. In diesem Jahr hat er es noch geschafft, ein Open-Air Konzert in dem Prager Kulturhotspot „Stalin“ zu geben. Auch die Zugreise zwischen Sachsen und Tschechien genießt er immer sehr - nicht zuletzt aufgrund der tschechischen Köstlichkeiten im Boardrestaurant.
Und wie findet Clemens Leipzig als Ort zum Leben? - „Ein sehr entspannter Ort, um anzukommen. Dadurch, dass ich auch viel zu Konzerten unterwegs bin, ist es für mich ganz wichtig, einen Ort zu haben, an dem ich mich richtig wohl fühle. Und wo ich das Gefühl habe, dass die Musiker-Szene miteinander verwoben ist, dass der Blick nach vorne gerichtet ist. Durch das Internationale entsteht hier das Gefühl viel schneller. Ständig entstehen hier neue Sachen – ob das jetzt ein neues Café oder ein musikalisches Projekt ist. Es ist ein gutes Gefühl, an einem solchen Ort zu leben, der sich bewegt, dir aber trotzdem Ruhe gibt und dich nicht überfällt.“
Tauch auch du in die Musik von Clemens ein, die frei ist wie die Stadt, die ihn inspiriert, kontemplativ, aber auch erfrischend wie die leuchtenden Leipziger Neon-Reklamen. Am besten zu Hause mit einem guten Plattenspieler oder beispielsweise nächstes Jahr im April bei einem Konzert im Horns Erben.
Sie benutzen offenbar den Internet Explorer von Microsoft als Webbrowser, um sich unsere Internetseite anzusehen.
Aus Gründen der Funktionalität und Sicherheit empfehlen wir dringend, einen aktuellen Webbrowser wie Firefox, Chrome, Safari, Opera oder Edge zu nutzen. Der Internet Explorer zeigt nicht alle Inhalte unserer Internetseite korrekt an und bietet nicht alle ihre Funktionen.
Kommentare
Meine Erfahrungen mit anderen Gästen teilen? Das Sachsen Tourismus Team freut sich auf viele Tipps, Empfehlungen und Urlaubsberichte.