Schon von weitem ist der 63 Meter hohe Kirchturm von St. Nikolai zu sehen. Die Kirche wurde gegen Ende des 12. Jahrhunderts als Sitz eines Erzpriesters des Bistums Meißen errichtet. Trotz mehrfacher Umbauten blieb sie im Kern romanisch. Im Jahre 1661 brannte die Kirche aus, erhalten blieb der Turm mit Glocken (älteste heute noch vorhandene aus dem 14.Jh.). Um 1816/17erfolgte der Umbau des Kirchenschiffs mit klassizistische Ausgestaltung des Saals durch Carlo Ignacio Pozzi aus Dessau. In reformatorischer Tradition und im Sinne der Aufklärung des Klassizismus bilden seither Altar, Kanzel und Orgel (Sakrament, Wort und Musik) das Zentrum, um welches sich die Gemeinde versammelt, die Ostung wurde somit aufgegeben.
1887erfolgte eine Erhöhung und Umgestaltung des oktogonalen Obergeschosses des Turmes der bis 1904 bewohnten Türmerwohnung. Die Kirche beherbergt 2 Figuren vom Barocken Hochaltar, stammend E. 17. Jh. A. 18. Jh., im oberen Kanzelbereich stehend: Mose und Christus, der Salvator; Kanzel und Altar von 1816/17, einen im Kirchsaal stehenden Taufstein von 1907, ein seltenes Altarbild: Frau am Jakobsbrunnen aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts.
1907 erfolgte der Einbau der 6. Orgel in der Geschichte der Stadtkirche durch Orgelbauanstalt Wilhelm Rühlmann (Zörbig) in Vorgängergehäuse der Orgel von 1819 (Johann Carl Friedrich Lochmann). Nach völliger Unspielbarkeit durch Wasserschaden bei Bauarbeiten in den 90er Jahren erfolgte 2008 die komplette Restaurierung und Rückführung in den Originalzustand von 1907 durch Orgelbaufirma Christian Scheffler Sieversdorf.
Bad Düben liegt am Lutherweg Sachsen.
Quellen:
• Georg Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler;
• Archiv des Pfarramtes Bad Düben
Gut zu wissen
Autor:in
Leipzig Tourismus und Marketing GmbH
Organisation