Key Facts über den Zwenkauer See im Überblick
Wo liegt eigentlich Zwenkau? Ehrlich, das habe ich mich vor einigen Jahren selbst gefragt, als ich das erste Mal vom Zwenkauer See gehört habe. Mittlerweile bin ich selbst Wahl-Zwenkauerin und kann euch sagen: dieses kleine Städtchen ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Zwenkau ist eine Kleinstadt, ca. 12 km vor den südlichen Stadttoren Leipzigs und im Leipziger Neuseenland gelegen. Ihr erreicht Zwenkau mit den Überlandbussen 100 (aus den Richtungen Markkleeberg und Groitzsch kommend) und 107 (vom Connewitzer Kreuz in Leipzig) sowie mit der S-Bahn vom Leipziger Hauptbahnhof oder dem Wilhelm-Leuschner Platz aus (ab S-Bahn-Haltestelle Böhlen oder Großdeuben fährt ein Bus nach Zwenkau). Solltet ihr mit dem Auto zum Zwenkauer See reisen, findet ihr kostenlose Parkmöglichkeiten in der Hafenstraße, direkt am KAP Zwenkau oder am Aussichtspunkt Zitzschen an der B186.
Schon gewusst?
Der Zwenkauer See ist mit knapp 10 Quadratkilometern Fläche schon jetzt der größte See im Leipziger Neuseenland. Warum schon jetzt? Er hat seine vollständige Füllhöhe noch gar nicht erreicht. Erst wenn der Bau der Schleuse zwischen dem Cospudener und dem Zwenkauer See finalisiert ist, wird der See vollständig geflutet sein. Im Moment droht die Vollendung der touristischen Verbindung aus Kostengründen zu scheitern. Ob der sogenannte Harthkanal als wichtiger Teil des Wassertourismus im Leipziger Neuseenland fertiggestellt wird, ist derzeit noch ungewiss. So wäre der Zwenkauer See auch über den Wasserweg direkt von der Leipziger City aus erreichbar.
Radelt ihr im Moment einmal um den See, legt ihr ganze 22 Kilometer Strecke zurück. An der tiefsten Stelle misst der See stolze 49 Tiefenmeter.
Natur pur um den See
Am südlichen Ufer grenzt das Eichholz, ein Teil des Leipziger Auwaldes. Dort kann man zahllose Vögel beobachten und findet mit Sicherheit auch ein schattiges Plätzchen, direkt am Seeufer. Die Vegetation am nördlichen Teil des Sees ist erst im Zuge der Flutung entstanden und wirkt daher etwas wild und unkultiviert. Auf dieser Seite finden sich auch noch weite Strecken, die einen Eindruck vom ehemaligen Tagebaugebiet geben: Flach, sandig, weitläufig und wirklich eindrucksvoll. Der Wasserpegel wird an diesen Stellen in den kommenden Jahren noch weiter ansteigen.
Die Wasserqualität des Zwenkauer Sees ist gut, daher ist er als Badesee nutzbar. Die Zusammensetzung des jungen Gewässers ist noch am wachsen und reifen, weshalb mit dem jungen Ökosystem im Wasser und am See vorsichtig umgegangen werden muss. Damit das Wasser seinen ph-Wert beibehält und die Wasserqualität stetig verbessert wird, erhält der See in den kommenden Jahren eine größere Kalkzufuhr.
Baden – Strandfeeling vor der Haustür
Am KAP Zwenkau gibt es einen öffentlichen Badestrand mit butterweichem Sand. Der Zugang zum Wasser ist an dieser Stelle sehr flach, ideal also auch für kleine Buddelfreunde mit Sandeimerchen und Schaufel.
Entlang des Sees findet ihr ansonsten immer wieder kleine Wege zu einzelnen Buchten. Aber Achtung, hier ist kein Sand aufgeschüttet, sondern Steinstrand vorherrschend. Wer sich von den piksenden Steinen geärgert fühlt, sollte hier idealerweise ein paar Schuhe einpacken.
Es wird sportlich – Aktivitäten an Land und zu Wasser
Am Aussichtspunkt Zitzschen oder am KAP Zwenkau findet ihr zwei ideale Startpunkte für deine Radtour um den See herum. Schwingt euch einfach auf den Sattel und los geht’s. Ein Hinweis an alle Skater und Rennrad-Fahrer: Der Seerundweg ist nur etwa zur Hälfte asphaltiert. Vor allem im nördlichen Bereich gibt es befestigten Schotterweg. Einer Tour mit den Skates und dem Longboard steht im südlichen Seebereich hingegen nichts im Weg. Auch Lauffreunde finden hier eine großartige Strecke vor. Mit Ausnahme von zwei Stellen, die eine Steigung von 6 bzw. 10 Grad mit sich bringen, ist das gesamte Gebiet um den See flach und gut zu bewältigen.
Der Zwenkauer See bietet recht breite Wege und ist im Gegensatz zum Cossi oder Kulkwitzer See noch nicht so stark frequentiert. Wer also ganz in Ruhe seine Runde drehen möchte, findet in Zwenkau optimale Bedingungen vor. Beachtet bitte, dass ihr aufgrund der Schleusenarbeiten ein kleiner Umweg in Richtung Cospudener See nötig sein könnte. Der Weg ist ausgeschildert und gut zu befahren.
Spritzige Abkühlung
Auch Wassersportfans können sich am Zwenkauer See ordentlich austoben. Egal, ob ihr in hawaiianischer Manier Stand-Up-Paddling-Fans oder Windsurfer seid – beides könnt ihr auf dem Zwenkauer See sehr gut praktizieren. Und Kitesurfen? Auch wenn hier meist eine kühle Brise weht, die eigentlich ideal zum Kiten wäre, ist dieser Sport leider nicht erlaubt. Der Zwenkauer See ist jedoch für den Motorbootverkehr freigegeben.
Um Unfälle (und vor allem Bußgelder) zu vermeiden, sollten Kite-Surfer daher auf den Schladitzer See im Norden Leipzigs oder den Hainer See im südlichen Leipziger Neuseenland ausweichen. Auch Unterwasserfans können sich den Zwenkauer See vormerken: Mit seinen fast 49 Tiefenmetern und einem alten Schiffswrack auf dem Grund ist er ein interessanter Anlaufpunkt für Taucher.
Gastronomie – Wo gibt’s leckeres Essen?
Am KAP Zwenkau laden verschiedene Gastronomien zum Verweilen ein. Direkt an der wunderschönen Marina, dem Hafen von Zwenkau gelegen, findet ihr das Il Lago, einen leckeren Italiener, der originale italienische Gerichte und delikates Eis serviert. Gegenüber findet ihr das Noahs, eine Gaststätte mit schattigem Freisitz und leckeren Speisen aus aller Welt.
Falls ihr in hawaiianischer Manier direkt vom SUP zur Cocktail-Stunde übergehen wollt, solltet ihr euch gegenüber des Badestrandes niederlassen. Die Tiki-Bar öffnet von Mittwoch bis Sonntag und lädt mit leckeren Cocktails, Snacks vom Grill und gemütlicher Atmosphäre zum entspannten Tagesausklang am See ein. Beim Blick über den Sonnenuntergang am See und einem leckeren Getränk in der Hand kommt garantiert Urlaubsstimmung auf!
Falls ihr selbst den Grill anwerfen wollt, müssen wir euch leider enttäuschen: Das Grillen an den Leipziger Seen ist offiziell verboten. Natürlich könnt ihr euren eigenen Picknickkorb packen und es euch an den entsprechenden Stellen am See gemütlich machen – achtet aber bitte darauf, euren Müll gesammelt wieder mitzunehmen. Übrigens: Zahlreiche Uferstellen sind mit „Betreten verboten“-Schildern ausgestattet. Diese solltet ihr auf jeden Fall beachten, da bei Verstoß auch hier Strafen drohen.
Sehenswürdigkeiten rund um den Zwenkauer See
Der Blick auf den Zwenkauer See ist vom Ausstellungspavillon KAP Zwenkau aus wirklich eindrucksvoll. Von dort hat man einen tollen Überblick über den See und bekommt eine Vorstellung davon, wie sich die Landschaft in den vergangenen Jahren verändert hat. Einige Relikte aus der aktiven Bergbauzeit informieren über die Nutzung des Zwenkauer Tagebaus bis 1999. Besonders interessant: Das wunderschöne Türkis-blau des Wassers hat der See seinem noch recht jungen Alter zu verdanken – die Wasserfarbe wird sich in den kommenden Jahren noch verändern.
Vom Hafen aus habt ihr außerdem die Möglichkeit, eine Runde auf der MS Santa Barbara zu drehen. Die ca. 1,5- stündige Tour führt euch über den See und verrät euch dabei viele interessante Fakten über die ehemalige Bergbauregion und die geplanten Projekte rund um den Zwenkauer See.
Tipps für den Familienausflug
Am Kap Zwenkau findet sich ein großer Kinderspielplatz, der für jedes Alter etwas zu bieten hat. Das Beste daran: Das Gelände ist gut einsehbar und der Blick auf den See gleichzeitig wunderschön. Für kleine Fahrradfahr- oder Skate-Anfänger ist der Zwenkauer See ebenfalls gut geeignet. Die Radwege am Südufer sind breit, gut asphaltiert und nicht zu sehr befahren. Ideale Voraussetzung also, um entspannt mit dem Fahrradfahren zu beginnen.
Fazit – ist der Zwenkauer See EUER See?
Der Zwenkauer See ist im Moment noch der ursprünglichste See im Leipziger Neuseenland. Er befindet sich weiterhin in der Entwicklung und das ist auch genau der Grund dafür, dass er so beliebt, attraktiv und spannend ist. Wer ganz gemütlich und in Ruhe eine Radtour starten und dabei einen Eindruck von der Bergbau-Geschichte des Areals bekommen möchte, ist hier absolut richtig.
Beim Umrunden des Zwenkauer Sees fehlt jenseits des KAPs an der ein oder anderen Stelle noch ein nettes Plätzchen zur Einkehr, doch ich bin mir sicher, dass auch diese Infrastruktur sich in den kommenden Monaten weiterentwickeln wird. Großer Vorteil des Sees: Er ist nicht zu überlaufen, es findet sich also immer ein nettes Plätzchen zum Baden und Verweilen. Wer es eher ruhig und gemütlich mag, wird hier in jedem Fall fündig. Was ihr jetzt noch zu tun habt: Badesachen packen und viel Spaß beim Ausprobieren!
Und falls ich euch jetzt Lust gemacht habe auf Wasser- und Badespaß: Schaut beim Cospudener See, Markkleeberger See, Kulkwitzer See, Störmthaler See und Schladitzer See vorbei und entdeckt EUREN Lieblingssee im Leipziger Neuseenland.