Donat-Orgel in der Ev.-Luth. Stadtkirche Brandis

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Klangkörper & Ensemble

Ein handschriftlicher Eintrag in der Manualwindlade von 1803 belegt, dass die Orgel 1705 von Christoph Donat erbaut wurde. Christop Donat (1625 - 1706) ist der Begründer einer sächsisch-thüringischen Orgelbauerfamilie. Er erhielt 1662 das Leipziger Bürgerrecht. Gemeinsam mit seinem Sohn Christoph (1659 - 1713) baute er die Brandiser Orgel. Johann Jacob Donat (1663 - 1732), Sohn von Christoph Donat d.Ä., italienisiert den Namen Donat zu "Donati". Bis 1824 ist dieser Name in der Tradition des Firmengründers belegt. Die Brandiser Orgel gibt mit ihrem Gehäuse noch einige Rätsel auf. Das jetzt hinter der Orgel stehende Pedalwerk stand ursprünglich links und rechts vorn bündig mit dem Gehäuse.

Kirche: 
Ursprünglich wohl eine romanische Chorturmkirche. Ende des 15. Jahrhunderts erfolgte eine Chorerweiterung. 1570 wurde an der Südseite ein querhausartiger Anbau angefügt. An der Chornordwand entstand gleichzeitig eine Sakristei. Kirchenbrände zerstörten 1637 und 1696 die Ausstattung. Der Altar, die Kanzel, die Patronatsloge und die Orgel entstehen zwischen 1700 und 1708. Der Altar mit dem Kruzifix dominiert mit den zwei palmettenverzierten Säulen und dem seitlichen Rankenwerk. Der Taufstein aus Porphyr stammt aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Das Sakramentshaus an der Nordseite des Chorraums auf einer gedrehten Säule gehört zu den ältesten Ausstattungsstücken. Auf der Südseite des Querhauses ein romanisches Portal als Zugang zur "Brauthalle". Das Eingangsportal an der Westseite wurde 1895 angefügt.
Text: Klaus Gernhardt

weiterführende Literatur: 
- Ulrich Dähnert, Historische Orgel in Sachsen, VEB Deutscher Verlag für Musik
  Leipzig, 1980
- Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Band 2, Sachsen und Umgebung,
  Pape Verlag Berlin, 2012
- Georg Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen II.
  Deutscher Kunstverlag, 1998

Disposition
 
Die gegewärtige Disposition ist das Ergebnis zahlreicher Umdisponierungen.
Es sind noch etwa 50% des Pfeifenwerks von Donat erhalten.
 
Manualumfang C,D - c'''                                                                  Pedalumfang C,D - c'
 
1. Manual                                          2. Manual                               Pedal
 
 1. Grobgedackt 8'                            9. Gedackt 8'                        14. Subbaß 16'
 2. Quintadena 8'                             10. Octave 4'                         15. Octava 8'
 3. Principal 4'                                   11. Gedacktquinte 3'           16. Posaunenbaß 16'
 4. Rohrflöte 4'                                  12. Spielflöte 2'
 5. Octave 2'                                      13. Cornett 3fach                  Pedalkoppel
 6. Quinte 1 1/2'                                                                                 Manualkoppel                 
 7. Sequialtera 2fach                                    
 8. Mixtur 4fach                                 Stimmtonhöhe gis' 448 Hz

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