Hier ist man kreativ
Das Musikviertel strotzt vor kreativen jungen Köpfen, die sich vor den Kunsthochschulen tummeln. Der kleine Stadtteil beheimatet die Hochschule für Grafik und Buchkunst, eine der ältesten staatlichen Kunsthochschulen Deutschlands. Die HGB hat einige Künstler hervorgebracht. Bekanntester Absolvent ist Neo Rauch. In der weißen Villa gegenüber der HGB feilen die Schriftsteller von morgen an ihren Werken. Das Deutsche Literaturinstitut ist eine universitäre Schriftstellerschule, die zum Beispiel den Leipziger Bestsellerautor Clemens Meyer ausgebildet hat. Eine weitere Künstlerschmiede im Musikviertel ist die Hochschule für Musik und Theater. Deinen Streifzug durch das kreative Musikviertel kannst du an der Galerie für Zeitgenössische Kunst beenden. Nachdem du dir die aktuelle Ausstellung angesehen hast, ist es Zeit für eine Pause im hauseigenen Café. Es wird regelmäßig von Künstlern neu gestaltet und benannt. Aktuell wird dir der Kaffee im bau bau serviert. Natürlich mit Blick auf den Johannapark.
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Hier gibt es etwas zu bewundern
Bei deinem Streifzug durch das Musikviertel darfst du nicht vergessen, dir die wunderschönen Häuser und Villen anzusehen. Ab Mitte der 1880er Jahre begann der Wohnungsbau im Musikviertel. Die meisten Bauten entsprechen einem der Neo-Stile des Historismus (Neorenaissance oder Neobarock) und ähneln den öffentlichen Großbauten im Viertel. Auf gar keinen Fall entgehen lassen, darfst du dir das Roßbach-Eckhaus (Beethovenstraße 8) im Stil der Neorenaissance. Der sogenannte Roßbach Palais wurde vom Architekten der Bibliotheca Albertina entworfen und 1893 vollendet. Außerdem findest du Gebäude im Jugendstil, die nach 1900 gebaut wurden. Für die Bebauung des Areals bestanden detaillierte Vorschriften wie Gebäudehöhe, Gebäudeabstände, Anzahl der Geschosse und Überbauungsgrad der Grundstücke. Auch die Genehmigung der Fassadenansicht blieb dem Rat der Stadt vorbehalten. All diese Vorschriften führten dazu, dass das Musikviertel besonders viele architektonische Perlen aufzuweisen hat und unter Denkmalschutz steht.
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Hier wird entspannt
Bei Sonnenschein ist der Freisitz am Mendelssohnufer zwischen Mozartstraße und Beethovenstraße ein beliebter Ort zum Relaxen, in der Wiese liegen, Kaffee trinken und die Seele baumeln lassen. Wenn du dich auf die Stufen am Ufer des Pleißemühlgrabens setzt, kannst du bei schönem Wetter sogar die Füße in das Wasser halten. Doch das war nicht immer so. 1951 fing man an, einen Großteil des Grabens wegen der starken Wasserverschmutzung aus der Braunkohleindustrie mit einer Wölbleitung zu überdecken. Nachdem sich die Lage entspannt hatte, war ab 1990 „Pleiße ans Licht“ das Motto. Man fing an, den Pleißemühlgraben wieder frei zu legen und zu gestalten. Heute kannst du dort wieder entspannt sitzen. Mit dem prunkvollen Bundesverwaltungsgericht im Rücken. Es gibt schlimmere Ausblicke oder?
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Hier wird gepaukt
Früher prägte vor allem die Musiktradition den Stadtteil. Heute sind die Straßen voller Studenten. Das liegt vor allem daran, dass sich das Geisteswissenschaftliche Zentrum der Universität Leipzig und die Bibliotheca Albertina in der Beethovenstraße direkt gegenüber liegen. Die beiden Gebäude bilden eine Art Studentenmekka. Die Fahrradständer auf beiden Seiten der Straße sind vor allem zu Prüfungszeiten brechend voll. Wenn die Studenten nicht gerade lernen bis ihnen die Köpfe rauchen, sitzen sie bei Kaffee und Club Mate auf den Treppenstufen vor der Albertina. Eine kurze Pause muss sein, bevor es wieder in die prunkvollen Hallen der Leipziger Universitätsbibliothek geht. Die Bibliothek steht jedem offen und sollte allein wegen der wunderschönen Eingangshalle ein Halt bei deiner Erkundungstour durch das Viertel sein. Du bist ein Bücherwurm? Hier findest du weitere Bibliotheken in Leipzig. Wo nicht nur Studenten im Viertel gerne entspannen, liest du im nächsten Abschnitt.
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Hier spielt die Musik
Heißt das Musikviertel so, weil dort viele Straßenmusiker auftreten? Oder handelt es sich um einen beliebten Wohnort für Musiker? Alles falsch! Musikviertel ist eigentlich nur eine inoffizielle Bezeichnung für das Wohngebiet in der Leipziger Südwestvorstadt. Wichtige Leipziger Musikinstitutionen sind verantwortlich für die Bezeichnung. Die ersten Gebäude des Viertels waren nämlich 1884 das zweite Gewandhaus, damals Neues Concerthaus genannt, und 1887 der Neubau des Königlichen Konservatoriums der Musik. Robert und Clara Schumann und Felix Mendelssohn-Bartholdy schrieben hier Musikgeschichte. Leider wurden das Gewandhaus und das Konservatorium 1944 in einem Luftangriff zerstört. Am Ort des ehemaligen Gewandhauses pauken heute Studenten im Geisteswissenschaftlichen Zentrum der Universität Leipzig. Trotz der Zerstörung lässt dich die Leipziger Notenspur auf den Spuren der Musiker wandern. Die Musik bestimmt nicht nur die Vergangenheit des Viertels. Bis heute tragen viele Straßen die Namen von Musikern.
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