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Markkleeberg – aufstrebende Kreisstadt vor den Toren Leipzigs

Markkleeberger See - Badestrand, zu sehen ist ein Abschnitt des Badestrands am Markkleeberger See, an dem sich zahlreiche Badegäste tummeln © Andreas Schmidt© Andreas Schmidt
Markkleeberger See - Badestrand © Andreas Schmidt

Inmitten des Leipziger Neuseenlandes liegt die Große Kreisstadt Markkleeberg, bei der das Wasser eine zentrale Rolle spielt: Die attraktive Stadt ist umgeben vom Cospudener und Markkleeberger See und beherbergt mit dem Kanupark Markkleeberg eine der modernsten Wildwasseranlagen Europas. Hier können Sportbegeisterte zahlreichen Spaß- und Trendsportarten nachgehen und Erholungssuchende am Wasser die Seele baumeln lassen. Doch auch für kultur- und geschichtsinteressierte Besucher hat Markkleeberg viel zu bieten.

In vielerlei Hinsicht ein geschichtsträchtiger Boden

Die heutige Stadt Markkleeberg ist als Ergebnis mehrerer Eingemeindungen von Dörfern entstanden. Mit der Vereinigung von Gautzsch und Oetzsch-Markkleeberg wurde am

1. Januar 1934 die Stadtgründung unter nationalsozialistischer Herrschaft vollzogen. Dennoch blicken die zwölf Landgemeinden, die die heutige Stadt formen, auf eine jahrtausendalte Geschichte zurück. Auffällig ist, dass sich der Charakter der einst selbstständigen Gemeinden bis heute erhalten hat. So prägen städtische Strukturen neben weitläufigen Parkanlagen sowie Gründerzeitvillen und modernen Wohnsiedlungen das Gesicht der Stadt. Im Oktober 1813 fand im heutigen Markkleeberger Ortsteil Wachau die größte Reiterschlacht der Neuzeit als eine der drei Hauptschlachten der Völkerschlacht statt, die das Ende der napoleonischen Herrschaft einläutete. Während des Zweiten Weltkrieges existierte von September 1944 bis April 1945 im Wolfswinkel bei Markkleeberg ein Frauenaußenlager des KZ Buchenwald für mehr als 1.500 ungarische jüdische Frauen und Mädchen sowie französische Widerstandskämpferinnen. Diese mussten in der Kammgarnspinnerei und für die Junkers Flugzeug- und Motorenwerke AG Zwangsarbeit verrichten.

Prägend für die Kreisstadt in unmittelbarer Nähe von Leipzig war vor allem der Braunkohletagebau. Mehr als die Hälfte der heutigen Stadtfläche wurde in den vergangenen 70 Jahren überbaggert. Viele Dörfer und Stadtteile mussten dem vorrückenden Tagebau weichen. International machte sich Markkleeberg einen Namen durch die 1946 etablierte DDR-Landwirtschaftsausstellung „agra“, die ein Fachpublikum aus allen sozialistischen Staaten anzog. Seit 2004 wird das ehemalige Messeareal im Auftrag der Stadt Leipzig als Veranstaltungsgelände genutzt.

Internationales Aufsehen erregte Markkleeberg auch mit einem unterirdischen Schatz: Archäologen und Geologen fanden im Jahr 2000 zirka 280.000 bis 300.000 Jahre alte Werkzeuge, die aus Feuerstein und für verschiedene Verwendungszwecke gefertigt wurden. Diese deuten auf die Existenz einer frühen Form des Homo sapiens hin und zeugen von den ältesten menschlichen Spuren in Sachsen.

Außergewöhnliche Architektur als Ausdruck einer besonderen Historie

Die Stadt Markkleeberg ist von mehreren Parks und Gartenlandschaften geprägt, die zum Spazieren gehen einladen. Der Kees’sche Park befindet sich am Rande des Cospudener Sees und wurde nach englischem Vorbild konzipiert. Besonderheiten des Parks sind eine malerische Blutbuchenallee und das Adlertor am Nordzugang. Die größte neobarocke Toranlage Sachsens außerhalb Dresdens besteht aus dem zehn Meter hohen säulengeschmückten Torbogen mit zwei prunkvollen schmiedeeisernen Torflügeln.

Der Ursprung des etwa 50 Hektar großen agra-Parks geht auf den privaten Herfurthschen Park zurück, den der Leipziger Zeitungsverleger Paul Herfurth gegen Ende des 19. Jahrhunderts für sich und seine Familie als Sommerresidenz errichten ließ. Noch heute sind hier Nachbildungen griechischer Tempel und lebensgroßer barocker Plastiken zu bestaunen. Herfurths Frau machte die 1896/97 nach dem Vorbild des Petit Trianon in Versailles errichtete Villa der Familie, das „Weiße Haus“ genannt, zu einem gesellschaftlichen Treffpunkt. Heute beherbergt das imposante Gebäude das Standesamt sowie das Amt für Kultur und Tourismus der Stadt Markkleeberg. Die Wassermühle Dölitz als technisches Denkmal und die Ökoschule Markkleeberg sowie die Musik- und Kunstschule Ottmar Gerster ergänzen das feste Bildungsangebot in der Parkanlage, die mit ihren Hallen und Freiflächen Platz für wechselnde Veranstaltungen wie Feste, Konzerte, Messen und Märkte bietet. Sehenswert ist im agra-Park auch das 2013 eröffnete Deutsche Fotomuseum. Die Dauerausstellung „FOTOFASZINATION“ präsentiert mehr als zweitausend Exponate auf der Geschichte der Fotografie. Neben einzigartigen historischen Kameras, gibt es auch Utensilien einer Dunkelkammer und alte Vitrinenschränke mit zeitgenössischen Fotorahmen zu entdecken.

Weitere sehenswerte und historisch bedeutende Zeugnisse in Markkleeberg sind die Apelsteine, die an die Völkerschlacht bei Leipzig 1813 erinnern. Mit der Geschichte der Völkerschlacht bei Leipzig beschäftigt sich auch das 1998 eröffnete Museum im Historischen Torhaus Markkleeberg. Höhepunkt der Präsentation zur Völkerschlacht ist ein 20 Quadratmeter großes, detailverliebtes Diorama zur Schlacht bei Wachau am 16. Oktober 1813 mit 5.500 Figuren. Sehenswert sind auch die Ausstellungen zur Geschichte des Torhauses von der Wasserburg bis heute und zum bäuerlichen Leben und Brauchtum. Sonderausstellungen ergänzen das Ausstellungsprofil. Zum jährlichen Gedenken an die Völkerschlacht werden auf dem Gelände des Torhauses historische Biwaks verschiedener Nationen aufgestellt, in denen man sich in die Zeit Napoleons zurückversetzen kann. Beim Wave-Gotik-Treffen, dem größten internationalen Treffen der schwarzen Szene, gibt es ein Heidnisches Dorf mit Live-Musik, Wikinger- und Ritterlagern Lesungen und vielem mehr zu erleben.

Die architektonische Vielfalt der Kirchen

Auch für Kirchenliebhaber hat Markkleeberg einiges zu bieten: Die Auenkirche, das älteste erhaltene Bauwerk des Ortes, wurde 1372 erstmals urkundlich erwähnt. Gemeinsam mit dem Schloss und dem Torhaus Markkleeberg formiert sich ein wertvolles historisches Ensemble. Ein besonderes Ambiente bietet auch die neogotische Kirchenruine Wachau. Das Kirchenschiff ist aufgrund von Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg noch heute offen, was den seit 1997 wieder stattfindenden Gottesdiensten und Konzerten ein einzigartiges Flair verleiht. Bemerkenswert sind außerdem die erhaltenen Details, wie die Deckenbemalung im Altarbereich. Still im Grünen liegt die Kirchenruine Zöbigker am Rande des ehemaligen Tagebaus Cospuden. Sie verfiel, verursacht durch einen Orgelbrand im Jahr 1942, zur Ruine. Die „Fahrradkirche Zöbigker“ soll in Zukunft als Ort der Begegnung, der Besinnung und der Kommunikation eine neue Nutzung erfahren. Seit 2007 ziehen die besondere Atmosphäre und zahlreiche Veranstaltungen Kulturliebhaber an.

Herausragende Persönlichkeiten Markkleebergs

Namhafte Persönlichkeiten hinterließen in Markkleeberg ihre Spuren. Berühmt sind die Familien Kees und Herfurth, die mit den zwei von ihnen errichteten Parks das Stadtbild Markkleebergs prägten. Weiterhin sind auch einige besondere Künstler in Markkleeberg verwurzelt. So wohnte und wirkte z.B. der Bildhauer und Medailleur Adolf Lehnert viele Jahre hier, so auch der Maler Johann Georg Quenzel. Auch der international renommierte Maler Neo Rauch, Vertreter der Neuen Leipziger Schule, lebt heute in Markkleeberg.

Natur pur in und um Markkleeberg

Ein beliebtes Ausflugsziel ist der 2006 in Betrieb genommene und 252 Hektar große Markkleeberger See. Er entstand von 1999 bis 2006 als künstlich angelegte Freizeitlandschaft durch die Flutung des ehemaligen Braunkohletagebaus Espenhain. Hier kann man hervorragend baden oder im Kanupark Markkleeberg am Wasser aktiv werden. Restaurants, Fahrgastschiffe, Bootsverleihe und ein Kletterpark bieten für jeden Geschmack etwas. Auf gut ausgebauten Wegen lässt sich der See mit dem Fahrrad umrunden und die Tour zum benachbarten Störmthaler See ausdehnen. Das 5-Sterne-Ferienresort „Seepark Auenhain“ lädt Gäste aus Nah und Fern zum mehrtägigen Verweilen am Markkleeberger See ein. Verschiedene Wellnessangebote, ein großzügiger Pool- und Sauna-Bereich sowie die Möglichkeit zum Aktivurlaub am See runden das Angebot ab.

Der Cospudener See mit seinem Landschaftspark und den vielfältigen Freizeitmöglichkeiten ist für die meisten Leipziger das Symbol des Leipziger Neuseelandes. Ein besonderes Urlaubsfeeling vermittelt der Zöbigker Hafen. Mit seinen bunten Holzhäuschen, in denen sich Geschäfte, Rikscha- und Bootsverleihe befinden sowie den Gaststätten und Ferienwohnungen lädt er dazu ein, die Sonne direkt am Wasser zu genießen.

Darüber hinaus gewinnt das auf ehemaligem Bergbau-Abraumgelände neu aufgeforstete Mischwaldgebiet Neue Harth zunehmend an Bedeutung. Es führen mehrere ausgeschilderte Rundwege hindurch, die mit Informationstafeln bestückt sind.

Wanderer können zu Fuß oder mit dem Rad in und um Markkleeberg aktiv werden. So führt der Pilgerrundweg Lutherweg Sachsen wie auch die Kohle-Dampf-Licht-Radroute und der Elster- und der Pleißeradweg durch die Stadt. Auch für Industrie- und Technikbegeisterte hat das Umland von Markkleeberg viel zu bieten. Im ca. zwölf Kilometer entfernten Großpösna befindet sich der Bergbau-Technik-Park, der als Freiluftmuseum dient und die Industriegeschichte der Region um Leipzig veranschaulicht.

Abwechslungsreiche Veranstaltungen

Markkleeberg bietet vielfältige kulturelle und sportliche Traditionsveranstaltungen. Wettkampfstätten wie der Kanupark Markkleeberg, werben mit nationalen und internationalen Sporthöhepunkten für den Erholungsort inmitten des Leipziger Neuseenlandes. Traditionell finden Anfang Mai das Stadtfest und die 7-Seen-Wanderung statt. Ebenso gehören das Pappbootrennen im Kanupark im August und das Fest der 25.000 Lichter im September auf die Liste der Veranstaltungshöhepunkte. Historisch wichtig sind ebenso die alljährlich im Oktober stattfindenden Gedenkveranstaltungen an die Völkerschlacht bei Leipzig 1813. Zusätzlich werden vielfältige Erlebnistouren per Boot, Bus, Fahrrad oder auch zu Fuß in und um Markkleeberg angeboten. Sachkundige Gästeführer entführen in entlegene Ecken abseits der Touristenströme und erzählen von der Historie.

Wichtige Fakten auf einen Blick

Markkleeberg ist mit rund 25.000 Einwohnern eine Große Kreisstadt im Landkreis Leipzig in Sachsen und liegt am Fluss Pleiße am südlichen Rand von Leipzig. Die Stadt besteht aus acht Ortsteilen. Markkleeberg liegt an der Bahnstrecke Leipzig-Hof und an der Bahnstrecke Leipzig-Plagwitz-Markkleeberg-Gaschwitz. Von Leipzig aus erreicht man Markkleeberg mit der S-Bahn in knapp 20 Minuten, mit der Straßenbahn Linie 11 bis Markkleeberg-Ost und mit der Buslinie 70 bis Markkleeberg-West.

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Ihr Ansprechpartner

Andreas Schmidt

Leiter Öffentlichkeitsarbeit/PR

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Tel. +49 341 7104-310
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