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Naunhof – Idyllisches Naherholungsgebiet mit vielen Seen und Attraktionen

Naunhof - Stadtkirche, zu sehen ist eine Außenansicht der Kirche © LTM, Jasmin Rhein© LTM, Jasmin Rhein
Naunhof - Stadtkirche © LTM, Jasmin Rhein

Das zwischen Leipzig und Grimma an der Parthe gelegene Naunhof war bereits vor 100 Jahren ein begehrtes Ziel für Städter, die hier dem stressigen Alltag entfliehen wollten. Bis heute ist der Ort mit seiner weitläufigen Natur eines der beliebtesten Ausflugsziele und Wohnstandorte südöstlich von Leipzig. Als Teil des Leipziger Neuseenlandes, umgeben von Badeseen, Wäldern und Radwegen, ist die Stadt ein familienfreundliches und idyllisches Naherholungsgebiet.

Der Weg vom Ackerbaustädtchen zum beliebten Urlaubsziel
Naunhof wurde ab Mitte des 12. Jahrhunderts besiedelt. Entlang der Handels- und Verkehrswege zwischen Leipzig und den südöstlich davon gelegenen markgräflichen meißnischen Regionen und Städten kam es Anfang des 13. Jahrhunderts zur Errichtung einer Wasserburg. 1223 wurde Naunhof erstmals urkundlich erwähnt, als Ludwig IV., Landgraf zu Thüringen, das „castrum Nuwenhof“ belagerte. Im Dreißigjährigen Krieg zerstörten gegnerische Truppen die Befestigungsanlage weitgehend.

Da Naunhof als Handwerker- und Ackerbauort für das Umland von Bedeutung war und über eine ideale Lage zwischen Grimma und Leipzig verfügt, führte eine Straße durch die Stadt. Im 16. Jahrhundert entstanden neben dem befestigten Steinweg, der nach Leipzig führte, ein Rathaus und eine Brauerei. Eine erste Wassermühle wurde bereits im 14. Jahrhundert errichtet. Im Jahr 1515 entstand eine Windmühle, die heute als ältestes erhaltenes Gebäude Naunhofs gilt. Ab 1550 verlief die Strecke der vom sächsischen Kurfürst Moritz eingeführten „Reitenden Post“ durch den Ort. Da bereits seit dem 15. Jahrhundert Wegzoll erhoben wurde, wuchs die Bedeutung der Stadt weiter. 1557 wurde Naunhof mit allen Lehen an Hans von Ponickau, den Amtshauptmann von Grimma und Leipzig, verkauft. Im Oktober 1813 kam es im Umfeld der Völkerschlacht bei Leipzig zur Besetzung Naunhofs durch napoleonische Truppen.

Eine wichtige Einnahmequelle für die Stadt war bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Bierbrauerei. Bereits 1850 besaßen etwa 40 Güter und Häuser der Stadt das Recht, ganzjährig Bier zu brauen und auszuschenken. Ab 1880 wuchs die Beliebtheit des idyllischen Städtchens als Ort der Sommerfrische: Immer mehr Städter wählten Naunhof als saisonalen oder dauerhaften neuen Wohnort. So verdoppelte sich innerhalb weniger Jahre die Anzahl der Häuser und Villen und die Einwohnerzahl wuchs seitdem stetig.

Stadtbummel durch den Ort
Ein Besuchstipp ist die evangelisch-lutherische Stadtkirche in Naunhof mit ihrer Orgel, die vom bedeutenden Orgelbaumeister Friedrich Ladegast geschaffen wurde. Sie ist eine von nur 200 Ladegast-Orgeln, die bis heute erhalten blieben. Das genaue Erbauungsjahr der Kirche lässt sich nicht mehr rekonstruieren, vermutet wird jedoch die Zeit um das Jahr 1500. Die Kirche ist heute ein kulturelles Zentrum der Region. Regelmäßige Konzerte, u.a. mit dem Landesjugendchor Sachsen, dem Thomanerchor oder der Kammerphilharmonie Leipzig, locken Besucher von nah und fern nach Naunhof. Eine weitere Sehenswürdigkeit liegt im Stadtteil Albrechtshain: die St.-Petri-Kirche. Sie wurde im Jahr 1382 erstmals urkundlich erwähnt und dem Patrozinium des Apostels Petrus geweiht. In der Kirche wird ein Schnitzaltar aus dem Jahr 1510 ausgestellt, der Maria mit dem Christuskind und 14 weiteren Heiligen zeigt. Im Naunhofer Stadtteil Ammelshain errichtete man 1723 ein herrschaftliches Rittergut als schlossartigen Barockbau. Der Schlosspark mit seinen über hundertjährigen Bäumen und einem Dorfweiher lädt noch heute zu einem Spaziergang durch die Pappelallee zum Schloss ein. Das Bild von Ammelshain prägt außerdem eine spätromanische Chorturmkirche. Sie istvermutlich Mitte des 13. Jahrhunderts entstanden, wobei der Turm mit seinem Satteldach auf eine alte Wehranlage hindeutet.

Naunhofs besondere Atmosphäre erleben
Naunhof bietet mehrere außergewöhnliche Museen, in denen die Geschichte der Umgebung und ihrer Bewohner hautnah miterlebt werden kann. Das Museum für Bürotechnik zeigt historische Exponate wie Schreibmaschinen, Rechenhilfsmittel und eine umfangreiche Sammlung von Computern der DDR aus den Jahren 1981 bis 1989. Nicht weit entfernt davon befindet sich das erste sächsische Turmuhrenmuseum im historischen Fachwerkhaus der ehemaligen Naunhofer Mädchenschule. Hier werden sorgfältig restaurierte, mechanische Turmuhrwerke, eine Glockenwerkanlage und Zeitmessgeräte aus vier Jahrhunderten ausgestellt. Beeindruckend sind auch die Haupt- und Nebenuhrwerke, die größtenteils noch funktionsfähig sind.

Direkt am Markt 1 befindet sich die Galerie Kugel, in der seit ihrer Gründung 1984 über 170 Ausstellungen gezeigt wurden. Neben lokalen Künstlern aus Naunhof und dem Muldental gab es auch schon Exponate von Paul Klee, Pablo Picasso und Salvador Dalí zu sehen.

Ein besonderes Stück Naunhof präsentiert die Heimatstube. Dort sammeln Ortschronisten in aufwändiger Kleinarbeit Zeugnisse vergangener Zeiten. Neben den geschichtlichen Fundstücken werden auch Kunstwerke aus Naunhof und der Umgebung ausgestellt.

Das Fabrikgelände eines ehemaligen Kranherstellers ist heute zum Zentrum für Kunst und Kultur geworden. Das Alte KranWerk bietet Platz für regelmäßige handwerkliche Workshops wie Schmieden, Weidenflechten oder Buchbinden sowie musikalische Veranstaltungen und Feste. Sonntags öffnet das Radlercafé seine Pforten und verköstigt hungrige Gäste mit saisonaler Küche und frischen Zutaten aus dem eigenen Garten. Die Kranfabrikhalle kann auch als außergewöhnliche Location für Hochzeiten oder ähnliche Anlässe gemietet werden.

Auch die Kulturscheune Erdmannshain kann für Feierlichkeiten von Taufen bis zu runden Geburtstagen gebucht werden. An einem Sonntag im Monat gibt es dort außerdem vielfältige Veranstaltungsangebote vom Heimatverein Erdmannshain e.V. Die von zahlreichen helfenden Händen wiederaufgebaute und 2015 eröffnete Scheune bietet Platz für 30 bis 70 Personen.

Naunhofer Persönlichkeiten
Naunhofs bekannteste Persönlichkeiten sind der Schriftsteller, Journalist und Kinderbuchautor Robert Grötzsch sowie der ehemalige sächsische Staatsminister Manfred Kolbe. Auch der Nervenarzt Rudolf Götze und der Tropenmediziner Ludwig Külz wurden hier geboren. In der Stadtkirche Naunhof stehen außerdem Denkmäler für Rudolf von Ponickau und für den Pfarrer Johann Georg Schöne.

Veranstaltungen für Jung und Alt

In der Naunhofer Kultur WerkStadt finden in regelmäßigen Abständen Konzerte, Stadtfeste, Kabarettabende und Kunstausstellungen statt. Mit zusätzlichen Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche wird sie zum kulturellen Zentrum für Jung und Alt.
Seit 2010 findet im Stadtteil Ammelshain jedes Jahr im August das regionale Oldtimer- und Traktorentreffen statt. Ob Lanz Bulldog aus dem Jahr 1942 oder Wartburg 311, Baujahr 1957 - hier schlagen Traktoren- und Oldtimer-Herzen höher. Inzwischen lockt die Veranstaltung jährlich tausende Besucher an, die die vielfältigen, mit Herzblut gepflegten Fahrzeuge bestaunen und sich mit deren Besitzern austauschen können.

Das Alte KranWerk eröffnet außerdem jedes Jahr im März/April seine Saison mit dem Frühlingsfest und beendet sie mit dem Familien-Erntedank-Fest im Oktober. Die Feste stehen stets unter dem Motto Nachhaltigkeit, Kunst, Workshops, Musik und vor allem viel Spaß für die ganze Familie.

Das kleine Paradies vor Leipzig
Naunhof ist prädestiniert für eine Outdoor-Reise. Die Stadt liegt in der Parthenaue, der letzten in ihrer Natur belassenen und nicht durch Braunkohleabbau oder Flussregulierung veränderten Landschaft in der Leipziger Region. Die Lage im größten zusammenhängenden Waldgebiet im Südosten Leipzigs brachte dem Ort nicht ohne Grund schon vor 100 Jahren den Status der Sommerfrische ein. Zahlreiche Badeseen in direkter Nähe machen Naunhof für Wassersportler zum attraktiven Reiseziel. Der Albrechtshainer See mit einem Kletterwald inklusive elf Parcours mit mehr als 100 Kletterelementen und einem Campingplatz ist zudem ein ideales Ziel für Familientrips. Das Haus Grillensee am gleichnamigen Badesee, auch Naunhofer See genannt, bietet viel Platz für Jugend- und Klassenreisen oder Tagungen. Besonders reizvoll ist es dort im Sommer, da die Tagungspausen dann zum Stand-Up-Paddeln, Planschen und Austoben genutzt werden können.
Der Moritzsee bzw. Ammelshainer See ist ebenfalls für seine Idylle und ausgezeichnete Wasserqualität bekannt. Zu DDR-Zeiten sollen dort bis zu 20.000 Menschen am Tag die Sommerzeit genossen haben. Damals wie heute ist der Moritzsee vor allem bei FKKlern begehrt. Einmal im Jahr findet hier das „See You“-Festival statt, bei dem viele Live-Bands spielen und DJs auflegen.

Ein ausgebautes Radwegenetz verbindet Naunhof mit dem Wald- und Seengebiet sowie den angrenzenden Orten. Außerdem führt der 60 Kilometer lange Parthe-Mulde-Radweg von Leipzig nach Grimma durch die Stadt. Sehenswert ist auch die Bockwindmühle in Fuchshain. Sie ist 400 Jahre alt und noch funktionstüchtig. Der Mühlenbesitzer hat das historische Bauwerk instandgehalten, das heute von einem Elektromotor betrieben wird.

Wichtige Fakten auf einen Blick
Naunhof beherbergt in seinen Ortsteilen Albrechtshain, Ammelshain, Eicha, Erdmannshain, Fuchshain und Lindhardt rund 8.800 Einwohner und liegt etwa 25 Kilometer von Leipzig entfernt. Anreisende erreichen die Stadt von Leipzig aus mit der Regionalbahn 110 in rund 22 Minuten oder mit dem Fahrrad über den Parthe-Mulde-Radweg (41 Kilometer). Dank der direkten Lage an der A14 ist die Stadt auch ideal mit dem Auto zu erreichen.

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Ihr Ansprechpartner

Andreas Schmidt

Leiter Öffentlichkeitsarbeit/PR

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