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Rötha – Die Gartenstadt im Südraum von Leipzig

Die Silbermann-Orgel in der St. Marien-Kirche in Rötha, zu sehen ist eine Aufnahme der mit goldenen Ornamenten verzierten Orgel © Dr. Dieter Wadewitz© Dr. Dieter Wadewitz
Die Silbermann-Orgel in der St. Marien-Kirche in Rötha © Dr. Dieter Wadewitz

Die Kleinstadt Rötha befindet sich im Landkreis Leipzig. Am Ufer der Pleiße gelegen und eingebettet in das Leipziger Neuseenland ist der Ort ein beliebtes Ausflugsziel für Naturliebhaber sowie ein idealer Ausgangspunkt zum Wandern oder Radfahren. Unweit des Marktplatzes bestimmt die St. Georgenkirche mit ihrem barocken Turmabschluss die Stadtsilhouette im Altstadtbereich. Weitere markante Punkte Röthas sind die neu restaurierte Marienkirche sowie der Schlosspark.

Standort des alliierten Hauptquartiers 1813

Rötha entstand aus einer slawischen Ansiedlung am westlichen Ufer der Pleiße und lag an einer Handelsstraße, welche von Altenburg nach Leipzig verlief. Urkundlich erwähnt wurde die Kleinstadt erstmals im Jahr 1127. Nachfolgend prägten die heimische Landwirtschaft und das Rittergut die Stadt jahrhundertelang. Von 1592 bis 1945 befanden sich sowohl das Röthaer Rittergut als auch das Schloss im Besitz der Freiherren von Friesen. Das im Jahre 1669 fertiggestellte Anwesen zeichnete sich durch seine kunstvolle Ausstattung und eine wertvolle Bibliothek aus. Bis zu seiner Sprengung im Jahr 1969 - im Zuge des Braunkohleabbaus - existierte es genau 300 Jahre. Eine besondere Bedeutung erlangte das Schloss durch seine Rolle in der Politik im Jahr 1813. Während der Völkerschlacht bei Leipzig hatten die gegen Napoleon verbündeten Monarchen Kaiser Franz I. von Österreich, Zar Alexander I. und König Friedrich Wilhelm III. von Preußen zwischen dem 16. und 19. Oktober des Jahres im Freiherrlich Friesenschen Schloss Rötha ihr Hauptquartier eingerichtet und damit Geschichte geschrieben.

Im 17. Jahrhundert erhielt Rötha den Namen „Schafsrede“, was auf seine erfolgreiche Schafszucht zurückzuführen ist. In dieser Zeit entstand auch das Kürschnerhandwerk. In den 1870er Jahren begann Heinrich Freiherr von Friesen, Rötha zur Gartenstadt umzugestalten – ein Beiname, den der Ort noch heute trägt. Neben dem traditionellen Weinbau etablierte er den Obstanbau, welcher in den folgenden Jahren einen überreichen Obstsegen verzeichnete. Der Beginn des Braunkohleabbaus im 20. Jahrhundert und die zunehmende Luftverschmutzung durch die Industrie beendeten jedoch die landwirtschaftliche Epoche.
Am 1. August 2015 wurde Espenhain mit den Ortsteilen Mölbis, Oelzschau und Pötzschau nach Rötha eingemeindet.

Sehenswertes in Rötha

Zu den Sehenswürdigkeiten der Kleinstadt zählen vor allem die zwei bemerkenswerten Kirchen. Die St. Georgienkirche, welche als Stadtkirche von Rötha angesehen wird, entstand bereits im 12. Jahrhundert im Altstadtbereich. Sie weist romanische und gotische Bauelemente sowie einen barocken Turmabschluss auf. Die gegenwärtig als Gottesackerkirche genutzte St. Marienkirche ist einst im Dörfchen Theka errichtet worden. Für beide Kirchen stiftete der damalige Kirchenpatron, Christian August Freiherr von Friesen, jeweils eine der bis heute weltberühmten Orgeln des sächsischen Orgelbaumeisters Gottfried Silbermann. Kulturell- und musikinteressierte Gäste haben die Möglichkeit, an Orgelführungen und Kirchenbesichtigungen teilzunehmen.

Lohnend ist auch ein Besuch des Heimatmuseums, in dem die Gäste Einblicke in die Geschichte der Stadt von der Urzeit bis zur Gegenwart bekommen. Gezeigt werden zahlreiche Exponate aus der Röthaer Stadtgeschichte, ein Modell des Schlosses sowie Dokumente aus der Zeit der Völkerschlacht. Erahnen lässt sich ein Hauch der Weltgeschichte, als das Schloss im Oktober 1813 zum Hauptquartier der Verbündeten gegen Napoleon auserkoren wurde und Kaiser und Könige hier ein und aus gingen. Ein weiteres Highlight befindet sich auf dem Freigelände des Heimatmuseums – der traditionelle Lehmbackofen. Zu festen Terminen wird hier gebacken, so dass die Besucher duftendes Brot oder warmen Blechkuchen probieren und genießen können.

Regional sächsisch speisen

Nach einer ausgiebigen Erkundungstour durch Rötha lädt die Gaststätte "Auf der Höhe" im Volkshaus zum Speisen und Verweilen ein. Hier kann der Besucher eine gutbürgerliche Küche in gemütlichem Ambiente genießen. Mit der hauseigenen Kegelbahn wird der ganzen Familie Spaß und Unterhaltung geboten. Die Räumlichkeiten können für Hochzeiten oder ähnliche Anlässe für bis zu 250 Personen gemietet werden. Für das leibliche Wohl sorgt neben der Gaststätte das Restaurant „Am Schlosspark“. In dem familienfreundlichen Stübchen erwartet die Gäste traditionelle deutsche Speisen und Getränke.

Röthas bekannteste Persönlichkeiten

Der bekannteste Sohn der Gemeinde ist kein geringerer als der Fußballspieler und Fußballtrainer Wolfgang Behla. Zu den größten Erfolgen seiner sportlichen Karriere zählen der Gewinn der DDR Meisterschaft 1964 sowie der Sieg des FDGB Pokals 1966, jeweils mit seinem Verein BSG Chemie Leipzig.

Weitere namhafte Röthaer sind der 1938 geborene Michael Fritzen - Musiker, Sänger, Texter und Bandleader – sowie Stefan Fritzen, ein erfolgreicher deutscher Posaunist und Orchesterleiter.

Feuerwehrfest, Motocross und Völkerschlacht

Im Veranstaltungskalender der Stadt sind zahlreiche Höhepunkte zu finden. Etabliert haben sich unter anderem das alle fünf Jahre stattfindende Feuerwehrfest, das Maibaumsetzen, der närrische Rathaussturm am 11. November, der Weihnachtsmarkt Anfang Dezember sowie der jährliche Karnevalsumzug des ansässigen Karneval Clubs. Auch Motocrosser treffen sich regelmäßig in Rötha, um auf dem ehemaligen Holzplatzgelände Rennen auszutragen. Ein weiterer Tipp ist das jährliche Völkerschlachtfest im Oktober. Aus Anlass des Jahrestages der Völkerschlacht zu Leipzig lädt der Heimatverein zum Tag der offenen Tür ein und bietet seinen Gästen ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm. Mit Unterstützung anderer Röthaer Vereine wird zum Zinngießen, zu Kinderspielen aus alter Zeit und zum Basteln eingeladen. Ein Blickfang sind die historischen Kostüme der mitwirkenden Personen.

Ausflugsziele in landschaftlicher Idylle

Ein beliebtes Ziel für Naturliebhaber ist der am südlichen Stadtrand gelegene Stausee, der etwa 275.000 Kubikmeter Wasser der Pleiße sammelt. Umschlossen vom Auenwald gehört er zum Naturraum "Bergbaurevier Südraum Leipzig" im Leipziger Neuseenland. Durch seine idyllische Lage im Landschaftsschutzgebiet ist der Stausee ein beliebtes Naherholungsgebiet. Der 1,7 Kilometer lange Rundweg am Ufer des Sees eignet sich zum Spazierengehen, Radfahren und Inlineskaten.

Ein weiteres beliebtes Ausflugsziel ist der Schlosspark am westlichen Teil der Stadt. Auf seinem Hauptweg gelangt man von der Böhlener Straße direkt zum Standort des ehemaligen Schlosses und weiter in den Auenwald. Ein Schlossteich und hundert Jahre alte Bäume laden zum Verweilen ein.

Wichtige Fakten auf einen Blick

Rötha ist rund 15 Kilometer südlich von Leipzig entfernt. In seinen vier Ortsteilen Espenhain, Mölbis, Oelzschau und Plötzschau leben knapp 6.200 Einwohner. Im öffentlichen Personennahverkehr wird Rötha von den Buslinien 101, 106, 144, 272 und 275 bedient. Dank der direkten Lage an der B95 und der A72 ist die Stadt an das Schnellverkehrsnetz angebunden und auch ideal mit dem Auto zu erreichen.

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Andreas Schmidt

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