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Rackwitz – ein Paradies für Wassersportler und Naturliebhaber

Rackwitz - Rathaus, zu sehen ist eine Außenansicht des Rathauses © LTM, Jasmin Rhein© LTM, Jasmin Rhein
Rackwitz - Rathaus © LTM, Jasmin Rhein

Die Gemeinde Rackwitz grenzt im Norden an Leipzig und im Süden an Delitzsch. Die Lage nahe des Schladitzer Sees und des Werbeliner Sees macht Rackwitz zum perfekten Ausgangspunkt für eine Kombination aus Städtetrip, Aktivtourismus und Naturerlebnis.

Was Rackwitz mit einem Krebs gemein hat…

Die Region Rackwitz war früher slawisch besiedelt. Die sorbische Vorsilbe „rak“ bedeutet „Krebs“ und begründet die Darstellung des Tieres im Wappen der Gemeinde. Rackwitz wurde um 1349 erstmals urkundlich erwähnt. Anfang des 15. Jahrhunderts litten die Bewohner des Ortes unter der Pest sowie unter Plünderungen während des Dreißigjährigen Krieges. 1815 wurde Rackwitz mit weiteren Ortsteilen im Zuge des Wiener Kongresses vom kursächsischen Amt Delitzsch an Preußen abgetreten. Der Ortsteil Podelwitz, der zum kursächsischen Kreisamt Leipzig gehörte, blieb Sachsen zugehörig. Aus den Gemeinden Rackwitz und Güntheritz wurde 1939 die gemeinsame Gemeinde Rackwitz gebildet. In den Folgejahren des Zweiten Weltkrieges wurden auf einem Gelände des Leichtmetallwerkes Rackwitz alle abgestürzten Flugzeuge abgelagert und zerlegt, um an Ersatzteile und wertvolles Aluminium zu gelangen. 2004 schlossen sich die die Gemeinden Zschortau und Rackwitz mit ihren Ortsteilen zur Großgemeinde Rackwitz zusammen.

Spaziergang zu Rackwitz‘ Sehenswürdigkeiten

Wer entlang der Hauptstraße in Richtung Süden durch Rackwitz schlendert, dem wird bald das weiße Gebäude auffallen, das an ein Schlösschen erinnert. Dabei handelt es sich um das ortsbildprägende Rathaus, welches aus einem ehemaligen Wohnhaus eines Bauernhofes entstand. Die hochwertige Gestaltung des zweigeschossigen Putzbaus mit Walmdach, Mittelrisalit und Zwerchhaus wird von zwei seitlichen Türmen mit Glockendach umrahmt. Das Treppenhaus und die Türen sind weitestgehend im Originalzustand, die Fenster wurden restauriert. Wenn man der Hauptstraße weiter folgt und nach wenigen hundert Metern links in die Leipziger Straße abbiegt, gelangt man zur Straße der Jugend. Die kurvige Straße führt zum ehemaligen Herrenhaus des Ritterguts Güntheritz. Das einstige Herrenhaus im Jugendstil wurde 1965 als Schule umgebaut. In der ehemaligen Scheune befindet sich seither der Foyer-Anbau mit mosaiker Innengestaltung. Über eine kleine Brücke in einem waldähnlichen Park können die Besucher weiter dem Weg nach Podelwitz folgen. Bereits von Weitem erblickt man den etwa 40 Meter hohen Turm der Kirche zu Podelwitz. Sie wurde erstmals 1250 urkundlich erwähnt, als der Wettiner Heinrich der Erlauchte das Kirchgebäude dem Deutschen Orden schenkte. Bis heute blieb die Kirche fast unverändert, lediglich die Turmspitze wurde Anfang des 17. Jahrhunderts erneuert. Der Flügelaltar im Inneren der Kirche gilt als einer der letzten Altäre des Bildhauers Stefan Hermsdorf und wurde 2001/02 restauriert.

Ein Ausflugstipp ist auch die evangelische Dorfkirche im rund sechs Kilometer nördlich von Rackwitz entfernten Ortsteil Zschortau. In der Kirche befindet sich die einzige erhaltene Orgel des 1748 verstorbenen Leipziger Universitäts-Orgelmachers Johann Scheibe. Die kleine Barockorgel wurde von Johann Sebastian Bach persönlich geprüft und als „tüchtig, fleißig und wohl erbauet“ eingestuft. Die spätgotische Saalkirche stammt vermutlich aus dem 12./13. Jahrhundert.

Einzigartige Gasthöfe und Unterhaltung

Sehr beliebt ist der Landgasthof Podelwitz. Ob im Sommer auf der weitläufigen Terrasse oder im Wintergarten, hier kommen hungrige Besucher auf ihre Kosten. Der Biergarten bietet Platz für bis zu 250 Gäste, ebenso wie der große Jugendstilsaal, der gern für Festlichkeiten aller Art gemietet wird. Die vielseitige Speisenkarte bietet mediterranes Essen, hausgemachte Nudelspezialitäten, Wildlamm sowie Geflügel aus eigener Zucht.

Das direkt am Schladitzer See gelegene Restaurant Levante ist ein beliebter Ort zum Verweilen nach aktionsreichen Stunden auf dem Wasser. Auf der Außenterrasse kann man bei Sonnenuntergängen hinter der traumhaften Kulisse des Sees und einer großen Auswahl an Speisen und Getränken den Tag ausklingen lassen.

Rackwitz und seine Persönlichkeiten

Eine bekannte Tochter aus dem Rackwitzer Ortsteil Zschortau ist Clara Fechner. Die dort 1809 geborene Autorin veröffentlichte 1848 das Märchenbuch „Die schwarze Tante“. Illustriert wurde es von dem bedeutenden deutschen Maler Ludwig Richter. Unter dem Titel „Nußknacker und Zuckerpüppchen“ erschien 1854 ein Separatdruck des Märchenbuchs.

Aus dem Ortsteil Kreuma stammt Immo Rittmeyer, ein bekannter Radrennfahrer, zu dessen größten Erfolgen die Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen 1964 gehörte. Dafür hatte er sich vor allem durch den Sieg im deutsch-deutschen Ausscheidungsrennen in Gießen qualifiziert.

„Testival“ für Wasserratten an der Schladitzer Bucht

An der Schladitzer Bucht findet jährlich zur Eröffnung der Wassersportsaison das „Testival“ statt, welches von dem ALL-on-SEA Freizeit- und Wassersportcenter organisiert wird. Hier können Wassersportler und alle, die es noch werden wollen, kostenlos und nach Herzenslust die Ausstattung verschiedener Hersteller und Sportarten wie Windsurfen, Kiten, SUP testen. Ergänzt wird das Testival durch einen Sportflohmarkt, kostenfreie Bade- und Saunafassnutzung sowie deftige Grillspezialitäten.

Von Naturerlebnis bis Kulturszene

Die Frage vor einer Reise entzweit oft die Gemüter: Städtetrip oder Natur? Mit seiner Lage unweit der pulsierenden Stadt Leipzig bietet Rackwitz die perfekte Möglichkeit für beides. Wer etwas Entspannung vom regen Stadttreiben sucht, für den lohnt sich ein Ausflug zum Schladitzer See. Das geflutete Tagebaurestloch bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten des Wasser- und Strandsports. Mit der Schladitzer Bucht vor der Tür ist man in Rackwitz bestens statuiert. Windsurf- und Segelkurse sowie Angelplätze und ein Beachvolleyballfeld versprechen viel Abwechslung. Die Schladitzer Bucht wurde 2014 eröffnet. Aus rund 7.000 Kubikmeter Kies und Sand wurde eine Badebucht mit angelegten Wegen, Hochsitz und Sportfeldern geschaffen. Ein besonderes Highlight ist der Wasser-Fun-Park, eine große Spaßinsel mit verschiedenen Hindernissen.

Auch der etwas nördlicher gelegene Werbeliner See hat seinen ganz eigenen Charme.  Der 450 Hektar große See ist nach dem ehemaligen Dorf Werbelin benannt, das zusammen mit Kattersnaundorf und Grabschütz 1975 dem Braunkohleabbau weichen musste. Naturfreunde können hier die einzigartige Landschaft mit vielfältiger Flora und Fauna beobachten. Dies gilt auch für den benachbarten Grabschützer See. Hier erobert sich die Natur das Ex-Tagebaugebiet auf ihre Weise zurück. So entstand eine abwechslungsreiche Landschaft, die vielen geschützten Tier und Pflanzenarten Lebensraum bietet und zum europäischen Vogelschutzgebiet (SPA) gehört. Der über drei Zugänge erreichbare Rundweg bietet auf sieben Kilometern Länge viele Möglichkeiten, die Natur zu beobachten. Zudem informiert ein Naturlehrpfad an 17 Stationen über Landschaftsgeschichte, Ökologie sowie Flora und Fauna des Naturreservats. Weiterhin wurde der Werbeliner See 2019 sogar zum Naturschutzgebiet verordnet. So sind einige Regeln und Anforderungen vor und bei Betreten des Gebietes einzuhalten. Es sollte sich vor einer Reise ausführlich informiert werden, z.B. unter: www.nsgwerbelinersee.de/schutzgebiete

Wichtige Fakten auf einen Blick

Rackwitz beherbergt in seinen sieben Ortsteilen rund 5.100 Einwohner und liegt etwa zehn Kilometer nördlich des Stadtzentrums von Leipzig. Mit der direkten Anbindung an die S-Bahn-Linie 2 ist Rackwitz mit dem öffentlichen Nahverkehr vom Leipziger Zentrum in nur elf Minuten zu erreichen. Mit dem Auto gelangt man über die B184 in den Ort.

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Ihr Ansprechpartner

Andreas Schmidt

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